Jecke beim VDZ müssen ihr Gesicht zeigen
Die Sicherheitsvorkehrungen für den Veilchendienstagszug sind so umfassend wie noch nie. Karnevalisten, die zum Zugweg wollen, dürfen ihr Gesicht nicht verschleiern. Hunderte Polizisten kontrollieren.
Der Veilchendienstagszug am 28. Februar wird in die Geschichte des Gladbacher Karnevals eingehen als derjenige mit den bisher größten Sicherheitsvorkehrungen. Das Sicherheitskonzept des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV), des Ordnungsamtes und der Polizei ist nach den Terroranschlägen unter anderem von Nizza und Berlin, bei denen Lkw in Menschenmengen rasten, drastisch verschärft worden. Lkw und mit Schutt beladene Container werden als Sperren den Zugweg auf Ausfallstraßen schützen. Es werden mehrere hundert Polizeibeamte im Einsatz sein, die den Zug überwachen und Personen verstärkt kontrollieren — da geht es auch um Kostümierungen.
„Wir appellieren die Besucher, auf Ganzkörperkostüme, bei denen auch das Gesicht verdeckt ist, zu verzichten“, sagte MKV-Boss Bernd Gothe gestern bei der Pressekonferenz zum „Zoch“: „Wenn das Gesicht verdeckt ist, muss die Polizei die Person kontrollieren.“ Dies gelte auch für Muslime mit Ganzkörperverschleierung. „Wer nicht kontrolliert werden möchte, wird zurückgeschickt. Wenn man das Gesicht nicht sieht, darf der Zugweg nicht betreten werden“, sagte Gothe.
Ab 11.15 Uhr ist der gesamte Zugweg für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Niemand darf in das Gebiet hinein oder herausfahren, Anwohner müssen deshalb ihre Autos rechtzeitig aus dem gesperrten Gebiet fahren. Durchgangsverkehr und Linienbusse werden weiträumig umgeleitet. Am gesamten Zugweg gilt absolutes Halteverbot, parkende Autos werden abgeschleppt, teilte die Stadt gestern mit.
Die Zugleitung steht mit elf Funkfahrzeugen im Zug und der Verbindungsgruppe im Polizeipräsidium permanent im Austausch. „Wir können sofort reagieren“, sagt Zugleiter Elmar Eßer von der MGMG.
Außerdem appellieren MKV, Ordnungsamt und Polizei an die Zugbesucher, sich an den freiwilligen Verzicht auf Glas zu halten. „Es ist kein Verbot, sondern ein freiwilliger Verzicht. Aber es hat beim Hoppedizerwachen sehr gut funktioniert“, sagt Gothe.
Der Zug wird denselben Weg ziehen wie im vergangenen Jahr. Etwa 4300 Teilnehmer werden erwartet aus 34 Karnevalsgesellschaften, 37 Fremdgruppen, 25 Tanz- und Funkengarden und 30 Musikkapellen. 73 Festwagen, 35 Bagagewagen, 56 Fußgruppen, vier Reitergruppen und zwei Kutschen sind angemeldet. Alle Fahrzeuge seien bereits vom Tüv abgenommen. Ein Wagen mit dem Titel „Vandalismus“ wird mitfahren. Darauf haben die Wagenbauer zerstörte Elemente von den Wagen drappiert, die in der Wagenbauhalle von Randalierern zerstört worden waren.
Die Karnevalisten appellierten an die Gladbacher Jecken, den VDZ zu besuchen und mitzufeiern. „Wir dürfen uns von Terror nicht unterkriegen lassen“, so Gothes Appell. Für die Tribünen am Geroweiher gibt es noch Karten (10 bis 25 Euro) unter Telefon 02166/55 55 014.