Randale im Parkhotel aufgeklärt
Die 13 verdächtigten Jugendlichen haben die Verwüstungen gestanden. Die Hakenkreuze seien aber nicht politisch gemeint gewesen.
Die Übergriffe auf das frühere Parkhotel in Rheydt sind aufgeklärt: Die 13 Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahre haben die Einbrüche und Sachbeschädigungen in dem Haus an der Hugo-Junkers-Straße in den Vernehmungen gestanden. Sie waren auch für die Hakenkreuz-Schmierereien an den Wänden verantwortlich, teilte die Polizei gestern mit.
Die Hakenkreuze hätten allerdings keinen politischen oder fremdenfeindlichen Hintergrund. Diese Nazi-Symbole seien aus Unsinn auf die Wände gesprüht worden, so die Polizei. Dass die Betreiber des Hotels Syrer sind, hätten die Täter nicht gewusst. Wegen der Motive, die auf Fremdenfeindlichkeit hindeuteten, hatte der Staatsschutz die Ermittlungen gegen die Kinder und Jugendlichen aufgenommen.
Aber noch mehr wurde gestern bekannt: Wie ein Nachbar schilderte, schlugen die Täter schon vor dem 8. Februar in dem Hotel zu. Bereits am vergangenen Dienstag rief ein Anwohner die Polizei, weil er Kinder beobachtet hatte, die schwere und teure Geräte in den Theaterpark schleppten und dort zerstörten. Dabei handelte es sich um Fernseher, Kühlgeräte und mehr. Brandmelder, die offenkundig aus dem Hotel stammten, lagen auf der Wiese und schlugen Alarm. Er habe Polizei und Ordnungsamt informiert, so der Nachbar, dennoch habe sich die Gruppe weiter in dem Hotel ausgetobt.
Bisher hatte die Polizei nur von Einbrüchen am 8. und 10. Februar berichtet, bei denen die Täter das Haus verwüstet hätten. Gestern hieß es im Polizeibericht: „Die Gruppe hielt sich bereits ab dem 6. Februar täglich in dem Hotel auf.“ Bereits in den ersten Tagen sei es durch die Gruppe zu Sachbeschädigungen und zu ersten Diebstählen gekommen. „Diebesgut und Täter stehen bereits teilweise fest“, hieß es. Die Ermittlungen dauern an.
Die syrische Inhaberfamilie war durch die Verwüstungen völlig schockiert. Erst vor Kurzem war das Haus aufwendig saniert worden. Die Täter tobten sich nahezu in jedem Raum aus. Der Sachschaden liegt laut Polizei bei mindestens 30 000 Euro. Feuerlöscher wurden geleert, Wände beschmiert, Scheiben zertrümmert. „Die haben nichts verschont“, sagt Ibrahim Kolin, ein Freund der Familie: „Es ist eine Katastrophe.“