JHQ wird erste Anlaufstelle für Flüchtlinge

Die zur Erstaufnahmeeinrichtung umgeplante Notunterkunft nimmt heute ihren Betrieb auf. Bis Ende 2017 entstehen 2000 Schlafplätze.

Foto: Knappe

Nur wenige Tagen später als ursprünglich vom Land angekündigt, wird die Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) des Landes Nordrhein-Westfalen im ehemaligen JHQ ab heute in Betrieb genommen. „Dies ist Bestandteil der organisatorischen Umstrukturierung, die die schnellere und sichere Registrierung der Flüchtlinge gewährleisten soll“, sagt Stefanie Klockhaus von der Pressestelle der Bezirksregierung Düsseldorf.

Schon seit Dezember vergangenen Jahres leben Asylsuchende im JHQ, derzeit sind es 150. Insgesamt stehen jetzt 265 Betten für Flüchtlinge zur Verfügung. Im Dezember, wenn weitere Umbauten durch das Land beendet sind, werden es 1000 sein. Bis Ende 2017 entstehen weitere 1000 Plätze, so dass nach der Fertigstellung der Einrichtung im Regelbetrieb 2000 Asylsuchende untergebracht werden können. Im Notfall sei es sogar möglich, 500 weitere für einige Tage aufzunehmen, heißt es in einer Mitteilung der Bezirksregierung.

Wolfgang Speen, Stadtsprecher

In der Erstaufnahmeeinrichtung werden die Ankommenden registriert, dort erhalten sie einen Ankunftsnachweis. Die Angaben werden umgehend in ein deutschlandweites Kerndatensystem eingespeist. Die medizinische Erstuntersuchung — dazu gehört auch die TBC-Ausschlussuntersuchung und ein Impfangebot — werden ebenfalls vor Ort geleistet. 26 Mitarbeiter der Stadt übernehmen die Registrierung. Das Land, so wurde es in einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen beiden Partnern festgelegt, übernimmt die Zahlung der Leistungen. „Die Stadt regelt zudem die medizinischen Untersuchungen der Flüchtlinge über die städtischen Kliniken“, sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen. Nach der Registrierung und medizinischen Untersuchung werden die Asylsuchenden in eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) gebracht. In der Regel dauert der Aufenthalt im JHQ eine Woche. Die Versorgung der Asylsuchenden während ihres Aufenthaltes wird von European Homecare gewährleistet, einem vom Land NRW beauftragten Betreuungsunternehmen.

Eine enge Zusammenarbeit besteht zwischen der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes im JHQ und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), das im ehemaligen Kreiswehrersatzamt an der Hofstraße seit fünf Monaten eine zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge unterhält. „Im Moment ist noch nicht absehbar, ob und wann diese Anlaufstelle geschlossen wird“, sagt Stefanie Klockhaus.

Mönchengladbach profitiert von der Erstaufnahmeeinrichtung, da die dort aufgenommenen Flüchtlinge auf die Quote der Stadt angerechnet werden. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind es 800 Plätze, die die Stadt nicht zur Verfügung stellen muss“, sagt Wolfgang Speen.

Heute werden der zuständige Dezernent Dr. Gert Fischer sowie Sozialdezernentin Dörte Schall der Presse Auskunft über die für Flüchtlinge bereitgestellte Infrastruktur und die neu geschaffenen Strukturen im Sozialdezernat berichten.