Kalte Milch gegen Sonnenbrand
Bei Q wie Quark geht’s um Hausmittel für die geplagte Haut.
Die Wiesen und Freibäder in Mönchengladbach sind derzeit voll von "Sonnenanbetern": Ein Bad im Sonnenschein entspannt und bringt in Sommerstimmung. Und es sorgt für eine attraktive Bräune. Doch wer übertreibt, hat krebsrote und schmerzende Haut statt eines sommerlichen Teints als Ergebnis: Sonnenbrand.
Gegen die unerwünschten Effekte eines Hochsommertages finden sich in nahezu jedem Kühlschrank Erste-Hilfe-Mittelchen, die schon zu Omas Zeiten wirksam waren, verrät Dr. Klaus Strömer, praktizierender Hautarzt in Mönchengladbach.
Der wohl bekannteste Tipp: Quark. "Das ist tatsächlich kein unnützer Hausfrauen-Ratschlag. Auf den sonnengeplagten und verbrannten Hautstellen kühlt der Quark, da er viel Wasser enthält, das verdunstet", sagt der Experte. Gleichzeitig sei der Proteinanteil in dem Milchprodukt entzündungshemmend und pflege die angegriffene Haut.
Allerdings müsse der Quark minütlich abgewaschen und neu aufgetragen werden. "Sonst deckt er zu sehr ab, und Wärme staut sich darunter", sagt Strömer.
Praktischer sei es deshalb, Milch statt Quark gegen Sonnenbrand einzusetzen, rät der Dermatologe. Strömer: "Einfach Milch in eine Schüssel füllen, ein Leinentuch darin einweichen, auf die betroffenen Stellen legen und alle zehn Minuten auswringen, dann das Ganze wiederholen." Das kühle und pflege genauso, ginge aber schneller.
Generell sei alles, was Feuchtigkeit und Kühlung spende, wie z.B. Gurkenscheiben, hilfreich. Von Umschlägen mit Zitronensaft oder Essig rät Strömer. "Sie kühlen im ersten Moment, trocknen aber zu stark aus."
Wer rechtzeitig merkt, dass er zu lange in der Sonne gelegen hat, kann mit Aspirin einen stärkeren Hautschaden verhindern. "Drei Tabletten am Tag", rät Strömer. Sobald sich aber Brandblasen bilden, sei der Weg zum Hautarzt unvermeidbar. Ist das Schlimmste überstanden und die verbrannte Haut beginnt, sich abzupellen, könnten nur noch Pflegelotionen helfen. "Keine zu fettigen Salben benutzen, die Haut kann dann nicht atmen", sagt der Arzt.
In seiner Odenkirchener Praxis beobachtet der Arzt deutlich weniger "Sonnenbrand-Opfer": "Die Leute scheinen besser informiert, wie gefährlich Sonnenbrand ist. Es ist die häufigste Ursache für Hauttumore", sagt er.
Wer dennoch nicht auf ausgiebige Sonnebäder verzichten wolle, müsse sich mit der für seinen Hauttyp passenden Sonnencreme oder Mikrofaserkleidung schützen. Empfehlungen gebe es in Apotheken und Arztpraxen. "Und man wird trotzdem braun", verspricht Strömer.