Karneval: Rathaus-Eroberung am Kaufhaus
Für den Rathaussturm und Altweiber in Rheydt gibt es Alternativen.
Mönchengladbach. Wenn am 11. 11. der Hoppeditz aus seiner Kiste springt, beginnt eine Session, in der viel Neues ausprobiert wird: Das Prinzenpaar wird bereits am 10. November in der KFH proklamiert, der Rheydter Rathaussturm wird wegen der Baustelle auf dem Marktplatz verlegt.
„Wir feiern mit tollem Programm“, sagt Karnevals-Chef Bernd Gothe (Foto). Das frisch gekürte Prinzenpaar wird auch das Mottolied vorstellen, das Rolf III. selbst geschrieben hat und sich natürlich dem Motto „Zirkus Gladbach, hereinspaziert“ widmet.
Rund um das Erwachen des Hoppeditz’ auf dem Kapuzinerplatz am 11.11. gruppieren sich zwei Wochen Karnevalsveranstaltungen in der Stadt: Alle Gesellschaften stimmen sich auf die jecke Zeit ein. Der Start in die Session werde rund 35 Mal gefeiert, ehe die Narren während der Advents- und Weihnachtszeit pausieren.
Im neuen Jahr geht es dann richtig närrisch zur Sache in der diesmal recht kurzen Session: Rund 300 Auftritte warten auf das Prinzenpaar, etwa 160 absolviert das Kinderprinzenpaar.
Der Höhepunkt des Treibens im Straßenkarneval bietet diesmal einige Premieren: Weil das Rheydter Rathaus nicht gestürmt werden kann, überlegen die Narren, die Veranstaltung in die Stresemannstraße zu verlegen und den dortigen, am Karstadt gelegenen Turm zu stürmen. „Eroberung der Stadtschlüssel“ soll das Ganze heißen. Das Festzelt, das traditionell auf dem Marktplatz steht, soll an der Bahnhofstraße aufgestellt werden. Mit den Wirten gab es schon Gespräche.
Mit dem Veilchendienstagszug endet der Gladbacher Karneval, aber diese Großveranstaltung bleibt das Sorgenkind der Karnevalisten. Die Sicherheitsauflagen werden immer aufwändiger, die Kosten steigen und der Karnevalsverband (MKV) hat Probleme mit dem Spendensammeln. „Wir sammeln mit Riesenclown-Figuren während des Zugs, aber die hinteren Reihen der Zuschauer werden einfach nicht erreicht“, klagt Gothe. „Eigentlich brauchen wir 50 bis 100 Leute, die Spenden ordern.“
Neue Ideen müssten her. In Düsseldorf werden teure Karten für Tribünenplätze verkauft, in Mainz Püppchen zum Umhängen. Die Gladbacher suchen noch nach einer „zündenden Idee“. Soviel aber ist sicher: Die Finanzierung des „Zoch“ 2013 ist gesichert, die notwendigen 450 000 Euro könnten aufgebracht werden. Rie