Karnevalsumzug: Altenheim-Bewohner als „Glöckspilze“

180 Narren ziehen durch den Stadtteil.

Mönchenglladbach. Die Tiere aus dem Gladbacher Zirkus sind ausgebrochen. Am Straßenrand scharren die kleinen Tiger, Löwen und Eisbären schon ungeduldig mit den Tatzen. Die warm kostümierten Narren wollen ihre Taschen mit Kamelle füllen. Um 11.11 Uhr gibt das Stadtprinzenpaar endlich den Startschuss für den närrischen Straßenumzug in Eicken. Huldvoll winken Niersia Dagmar und Rolf III. ihrem jecken Volk aus dem Prinzenmobil zu.

Die Teilnahme der Tollitäten habe in seinem Quartier schon Tradition, erzählt Jost Fünfstück, Funkenkommandant der EKG Schöpp op, die gemeinsam mit der KG Hau Ruck den Veedelszug in Eicken vor vier Jahren nach längerer Pause wiederbelebt hat: „Wir werden immer mehr“, freut sich Fünfstück.

180 Teilnehmer machen am Tulpensonntag beim rund zwei Kilometer langen Zugweg mit. Die heimischen Garden marschieren an der Spitze der fröhlich bunten Fußtruppen über die Eickener Straße. 46 Cowboys vom Bürgerschützenverein Untereicken vertreten bei eisigen Temperaturen das Sommerbrauchtum.

In knallroten Mänteln mit weißen Punkten sind im Rollstuhl 40 Bewohner vom Eickener Altenheim als De Glöckspilze unterwegs. Beim letzten Veilchendienstag sei spontan die Idee entstanden mitzumachen: „Immerhin gehören wir mit zum Stadtteil“, so Einrichtungsleiterin Iris Hanka. Die Fliegenpilzkostüme wurden in Eigenarbeit geschneidert.

Das Plakat „Manege frei für die Jecken der alten Weberei“ tragen knapp 20 Anwohner der Eickener Siedlung vor sich her. Sie haben sich mit Kind und Kegel als Clowns verkleidet: „Wir sind das erste Mal dabei“, erzählt Susanne Lessenich-Schwarz. Ihre Gruppe hat sich das diesjährige Motto zu Herzen genommen. jfg