Kein Geld für neue Bibliothek
Die Stadtbibliothek wird erst in der nächsten Legislatur saniert. Der TiN-Umzug läuft gut.
Mönchengladbach. Zu früh gefreut: Die Stadtbibliothek an der Blücherstraße 6 wird frühestens in der nächsten Legislaturperiode des Stadtrates saniert. Mit Bedauern nahmen die Mitglieder des Kulturausschusses zur Kenntnis, dass die aus Gründen des Brandschutzes notwendige Sanierung der Bibliothek nicht mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II finanziert werden könne.
"Das soll für Bildung sein, aber nach der Definition vom Bund gehört eine Bibliothek nicht dazu", erklärt Kulturdezernent Gert Fischer (CDU) die Situation.
Trotzdem werde das Thema Stadtbibliothek in der nächsten Legislaturperiode unverzüglich auf die Tagesordnung gesetzt. "Das Projekt muss in den kommenden drei bis vier Jahren über die Bühne", sagt Fischer.
Allerdings seien die Vorschläge sehr weit gestreut. Von einer Sanierung am alten Standort für etwa 3,5 Millionen Euro über eine Sanierung mit Erweiterungsbau bis hin zu einem kompletten Neubau an einem anderen Standort für elf bis 15 Millionen Euro sei alles denkbar.
Doch die Ausschussmitglieder bekamen auch positive Nachrichten serviert: 625.000 Euro aus dem Konjunkturpaket II kann die Stadt in die Renovierung des Theaters in Rheydt investieren. Sie müssen für die Automatisierung der Obermaschinerie des Hauses ausgegeben werden.
Darüber zeigten sich die Auschussmitglieder erleichtert. Aus Kostengründen hätte man bei den Plänen zur Sanierung auf diese Investition verzichtet und die alte beibehalten. "Die ist so alt", urteilte der Ausschussvorsitzende Peter Uhler (CDU), "wie man sie nur noch in ganz alten Filmen sieht."
Bislang läuft alles nach Plan. Das berichtete jedenfalls Kulturdezernent Fischer den Mitgliedern des Kulturausschusses zum Stand der Arbeiten im Theater und Ausweichspielstätte im Nordpark (TiN). Fischer ist überzeugt, dass das TiN den Besuchern ein sehr gutes Flair bieten wird. Bei einem Tag der offenen Tür hätten rund 800 bis 1.000 Besucher diese Einschätzung geteilt.
Sorgen machten sich die Ausschuss-Vertreter jedoch über die Frequenz der Busse in den Abendstunden. Gert Fischer: "Wir führen gerade Verhandlungen mit der Taxi-Innung, damit unsere Theaterbesucher besondere Konditionen für den Transport bekommen." Die Einrichtung neuer Buslinien sei nicht finanzierbar.
Keine Lösung ist hingegen für das Kulturzentrum Bis an der Bismarckstraße in Sicht. Dort ist aus statischen Gründen der Ausstellungsbereich momentan nicht nutzbar. Die Kosten für eine Sanierung könne sich die Stadt nicht leisten. "Ich überlege mit den Betreibern, ob es nicht eine räumliche Alternative geben kann", sagt Fischer. Drei andere mögliche Standorte habe man inzwischen besichtigt.