Kinder fanden Knallkörper vor vier Wochen - und kehrten zum Zünden zurück
Mönchengladbach. Der Zwölfjährige, der am Dienstag bei der Explosion eines Sprengkörpers an der Pongser Straße in Rheydt schwer verletzt worden war (die WZ berichtete), befindet sich nicht mehr im künstlichen Koma.
Das teilte am Donnerstag die Polizei mit. Sein Zustand ist stabil, Lebensgefahr habe zu keinem Zeitpunkt bestanden.
Inzwischen wurde ein vierter Junge ermittelt, der zur Unfallzeit in dem verwilderten Garten war und unverletzt blieb. Seinen Aussagen zufolge fanden die Kinder bereits vor vier Wochen in dem kleinen Anhänger, in dem es am Dienstag zur Explosion kam, mehrere mit Kreppband zusammengebundene Knallkörper in Zigarrengröße.
Da die Kinder aber kein Feuerzeug dabei hatten, ließen sie die Knallkörper in dem Anhänger liegen. Am Dienstag kehrten die Kinder zurück und der Zwölfjährige zündete die Knallkörper trotz der Einwände seiner Spielkameraden an.
Aufgrund der Spurensicherung geht die Polizei davon aus, dass es sich bei den Knallkörpern um ausländische Fabrikate handelt, die eine deutlich höhere Sprengkraft aufweisen, als es in Deutschland zulässig ist. Sie werden zur weiteren Untersuchung an das Landeskriminalamt übergeben. Mittlerweile schließt die Polizei aus, dass der Pächter des Grundstücks etwas mit dem Sprengkörper zu tun hat.
Wer Angaben zur Herkunft der offensichtlich für den niederländischen Markt hergestellten Knallkörper machen kann, oder weiß, wie sie in den Anhänger gelangt sind, kann sich unter der Telefonnummer 02161/290 bei der Polizei melden.