Lärmschutz: Wütende Proteste nach der Entscheidung
Ärger: Verwaltung stellt sich der Bezirksvertretung.
Mönchengladbach. Oliver Frings ist außer sich vor Wut. Er zweifelt das von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten zur Hardter Lärmschutzwand an. Wie die WZ berichtete, hat das Gutachten ergeben, dass die Kosten für den Lärmschutz (900 000 Euro statt ursprünglich 90 000 Mark) rechtens und damit jetzt von den Anwohnern zu zahlen seien.
"Ich glaube aber nicht, dass der Gutachter unabhängig ist, immerhin sitzt er gemeinsam mit OB Norbert Bude in einigen Ausschüssen", so Frings. Außerdem hätten die Anwohner-Anwälte keine Akteneinsicht.
Auch Hardts Bezirksvorsteherin Manuela Luhnen (CDU) reagiert gegenüber der WZ auf die Entscheidung: "Ich bin höchst erstaunt darüber. Hier besteht erheblicher Gesprächsbedarf. Uns wurde damals etwas ganz Anderes gesagt. Hätten wir um diese Kosten gewusst, wir hätten der Lärmschutzwand sicher nicht zugestimmt."
Luhnen weiter: "Die Stadtverwaltung hat bereits zugesagt, in die Sitzung unserer Bezirksvertretung am Donnerstag zu kommen und den Vertretern einige Antworten zu geben."
Ihr sei bewusst, dass auch die Betroffenen viele Fragen an die Verwaltung hätten. "Darum werde ich die Sitzung für die Fragen der Betroffenen öffnen", sagt Luhnen. "Allerdings habe ich auch Fragen. Denn der Durchschnitt der Zahlungen liegt nicht zwischen 1000 und 3000 Euro, wie die Stadt sagt, sondern zwischen 5000 und 10 000. Es gibt sogar auch eine Rechnung über 68 000 Euro", sagt Frings. Die müsse "in vier Wochen" bezahlt werden.
Die Anwohner haben nun die Möglichkeit, gegen die Bescheide Widerspruch einzulegen. Nach WZ-Informationen will die Verwaltung die Widersprüche jedoch ablehnen. Damit würden die Zahlungen dann fällig.