Neubau: Ärzte brauchen ein Stahl-Korsett

Ins Ärzte- und Parkhaus am Maria-Hilf ziehen 25 Mediziner. Autos parken unterirdisch.

Mönchengladbach. Geradezu euphorisiert wirkt Walter Durst, wenn er von seinem Ärzte- und Parkhaus-Projekt zwischen Bettrather- und Viersener Straße, direkt gegenüber dem Maria Hilf, spricht. Neun Millionen Euro investiert der Odenkirchener in das Gebäude, in dem neben dem Ärztehaus auch Platz für ein Parkhaus mit 212 Stellplätzen sein wird.

"Die Besonderheit bei dem Bau liegt genau in diesem Parkhaus. Denn das wird von der Viersener Straße aus komplett unterirdisch liegen und senkrecht bis zur Herman-Piecq-Anlage ins Erdreich gebaut", sagt Architekt Stephan Brings. Dort ist in die Böschung bereits eine breite Schneise gebuddelt worden, über die dann - von Holt und Rheindahlen kommend - die Zufahrt zum Parkhaus erfolgt. Das Autohaus werde rund um die Uhr geöffnet sein. Gegen diese Schneise hatte es Proteste gegeben, da die Piecq-Anlage damit teilweise zerstört werde.

Um das drei Stockwerke tief reichende Parkaus überhaupt in die Böschung setzen zu können, haben Arbeiter in diesen Wochen Stahlwände so dick wie Oberschenkel zu einem Korsett zusammengefasst und in den Boden gerammt. In dieses Korsett wird nun das Parkhaus eingesetzt. Darauf kommt das Ärztehaus.

"Die Stahlwände müssen dazu genau so tief ins Erdreich getrieben werden wie sie nach oben Gewicht halten sollen", erklärt Investor Durst gegenüber der WZ. Von der der stark befahrenen Piecq-Anlage aus reichen die Wände also nochmal zwölf Meter ins Erreich, insgesamt sind die Stahlwände 24 Meter lang.

Entworfen haben die Gladbacher Architekturbüros Anraths, Brings & Hunger den insgesammt neungeschossigen Bau. Zur Viersener Straße ragt seine Glasfassade fünf Geschosse in die Höhe. Zur Bettrather Straße wird der Bau dreigeschossig.

Das Parkhaus, das tagsüber auch überirdisch von der Viersener Straße aus angefahren werden kann, wird von der Parkplatz GmbH, einer Tochterfirma der Deutschen Verkehrswacht, auf eigenes Risiko betrieben.

Von den insgesamt 2500 Quadratmetern Praxisfläche seien laut Durst bis auf eine kleine, rund 190 Quadratmeter-Parzelle alle vermietet. Mieter sind Ärzte aus vier verschiedenen Fachrichtungen.

Die insgesamt 20 bis 25 Mediziner werden sich einen ambulanten OP-Raum teilen. Außerdem wird eine Apotheke ins Ärztehaus ziehen.

Fertigstellung soll laut Durst im Oktober 2008 sein.