Malerprojekt „deckkraft“ im Kunstverein: Von monumentaler Größe

Der MMIII Kunstverein zeigt Bilder des Malerprojektes „deckkraft“.

Mönchengladbach. Die Deckkraft gehört zu den wichtigsten Kriterien für eine gute Farbe. So ist die auch als Kontrastvermögen bekannte Bezeichnung nichts anderes als ein Indikator dafür, wie oft eine überstrichene Fläche mit Farbe überdeckt werden muss.

Eine ganz andere Idee schwebte den beiden Malern Walter Eul und Marc von Criegern vor, als sie sich unter dem Namen „deckkraft“ zu einem Projekt zusammengeschlossen haben.

Die zwei Düsseldorfer — früher waren sie Kommilitonen an der Kunsthochschule Braunschweig — verabredeten sich auf eine längere Zusammenarbeit, um aus zwei unterschiedlichen Maltechniken und Bildsprachen spontane Kompositionen mit beeindruckend visueller Kraft zu entwickeln.

Der MMIII Kunstverein zeigt ab Samstag erstmals drei großformatige Werke dieser Künstler-Kooperation. Im Zentrum steht dabei ein Gemälde monumentalen Ausmaßes, das man laut dem 1969 in Stuttgart geborenen Marc von Criegern „konkret für den Raum hier im Rudolf-Boetzelen-Silo geschaffen hat“.

Das unbetitelte Bild misst sechzehn mal vier Meter und besticht durch eine enorme Vielfalt an Farben und Formen. Eine gegenüber vom Gemälde bereitgestellte Holzbank ist dabei mit Bedacht gewählt.

„Es ist sicherlich so, dass man das Bild nicht mit einem Blick erfassen kann“, findet Marc von Criegern selbst. Der Betrachter solle sich Zeit nehmen, das Bild abzuwandern, um stets neue Details zu entdecken.

Aus einer Lust am Experimentieren entstand ein kompositorisches Spiel, in dem von einem Rahmen im Bild ausgehend Abstraktes mit Figürlichem beinahe wild gemischt und dann zusammengefügt wird.

Eine Struktur in diesem visuell herausfordernden Wirrwarr der Elemente ist nicht zu erkennen. Dafür beeindruckt die Technik, mit der das Künstlerduo sich für eine derartige Komposition arrangierte.

Während bei Marc von Criegern mehrere mit Linolschnitten gedruckte Figuren auf der Leinwand platziert werden, arbeitet Walter Eul eher modular. Mal besprüht der gebürtige Wuppertaler Eul mit Schablonen reale Alltagsgegenstände wie ein Nummernschild, mal malt er molekülartige Flächen.