Mehr Hilfe bei brennenden Problemen an Schulen

Aufmerksamkeitsdefizite, Aggressionen gegenüber Lehrern sind nur zwei Auffälligkeiten, mit denen sich auch Schulpsychologen beschäftigen. Das Land will nun 50 neue Stellen schaffen – eine davon in Mönchengladbach.

Mönchengladbach. Streit mit der Pausenaufsicht ums unerlaubte Rauchen auf dem Schulhof, Mobbing und Prügeleien unter Schülern, aggressives Verhalten gegenüber Lehrern - die Liste der Probleme auch in Mönchengladbacher Schulen ist lang. Und selbst die "harmlosen Fälle" steigen nach Einschätzung der Experten in ihrer Zahl und Ausprägung: etwa Konzentrationsstörungen, Lese- und Rechtsschreibschwächen, Unruhe oder psychosomatische Kopf- und Bauchschmerzen.

Es ist ein breites Spektrum an Verhaltensauffälligkeiten, die sich in den Schulen zeigen und angesichts derer auch die Schulpsychologen in der Stadt gefragter sind denn je. Aber trotz des zunehmenden Bedarfs ist ihre Zahl in Mönchengladbach in den vergangenen Jahren gleich geblieben: Es gibt vier Stellen im schulpsychologischen Dienst der Stadt. Die Kommune könne wegen ihrer desolaten Haushaltslage auch keine weiteren Stellen schaffen, heißt es aus der Verwaltung.

Eine Entspannung der Lage dürfte ein Vorstoß des Landes bringen. Angesichts des Amoklaufs von Emsdetten will das Schulministerium in NRW 50 weitere Schulpsychologen einstellen. Wenn sonst noch nicht viel über die Rahmenbedingungen klar ist, eines steht fest: Eine Stelle wird in Mönchengladbach geschaffen. Und obwohl noch vieles im Schwange sei, sagt Herbert Lauth, Leiter des städtischen Fachbereichs Schule und Sport,, "es ist auf jeden Fall eine Verbesserung des jetzigen Zustands".

Wann der dann im Landesdienst angestellte oder verbeamtete Experte anfangen kann, ist noch nicht sicher. Man hatte beim Schulamt gehofft, es könnte noch zum Schuljahresbeginn klappen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass es Anfang 2008 soweit sein wird. Bisher ist eine "Interessensbekundung" der Stadt noch nicht von Düsseldorf beantwortet. Eine Vereinbarung muss unterschrieben werden. Die Ausschreibungen müssen noch laufen. Es wird sich etwas ziehen.

Außer dass es den Erlass der Landesregierung gibt, ist derzeit wenig klar. Details gilt es abzuwarten. Aber für Lauth zeichnet sich ab, "dass die neuen Landespsychologen keine Einzelfälle übernehmen und Schüler und Eltern beraten, sondern der Schwerpunkt in den Schulen liegen wird". Und zwar dort, wo "das System Schule krankt", wo "die Atmosphäre nicht stimmt". Die Landesbediensteten würden eher Kollegien und Schulleitungen beraten.