Gegen Neo-Nazis: Über 2000 Demonstranten erwartet

Bündnis: Heute beginnt vor dem Ex-Theater die „Aktion für Menschenwürde, gegen Rechtsextremismus“.

Mönchengladbach. "Wir wollen eine große und vor allem eine friedliche Demonstration", sagt Ferdi Hoeren vom Mönchengladbacher Bündnis "Aufstehen!". Seit bekannt ist, dass die verfassungsfeindliche NPD heute eine "Mahnwache" im Bereich der Sophienstraße abhalten will, um dort die Todesstrafe für Sexualstraftäter zu fordern, ist das seit Jahren existierende Bündnis "spontan" aktiv geworden und hat prompt neuen Zulauf bekommen. So schlossen sich die Linke Liste als neue Mitglieder ebenso an wie Verdi, IG Metall oder "Radio Widerstand".

Fast 40 Bündnis-Partner - darunter die Borussia, die keine ausländerfeindlichen Aktionen auf und am Fußballrasen dulden will - haben die heutige Demo gegen den Aufmarsch der Neo-Nazis beschlossen und vorbereitet.

Nicht nur Hoeren, auch der evangelische Pfarrer Dietrich Denker und Wolfgang Huber (Referent der katholischen Kirche) hoffen, dass es am heutigen Samstag nicht zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den Rechten kommen wird. Jedenfalls führt die Demo nicht an der Sophienstraße vorbei.

Treffpunkt ist am Nachmittag der Theatervorplatz, Hindenburgstraße. Von dort ziehen die Teilnehmer über die Hindenburgstraße zum nahe gelegenen Kapuzinerplatz, wo eine Tribüne aufgebaut ist. Von dort sprechen u.a. Hoeren, Denker, Huber, aber auch DGB-Vorsitzender Dirk Himmelmann und die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Hildegard Wester. Sie ist Beiratsmitglied der Theo-Hespers-Stiftung, die die Aktivitäten des Bündnisses koordiniert. Der Gladbacher Hespers wurde 1943 von den Nazis ermordert.

Zu den Teilnehmern sprechen wird auch Frank Richter von der Gewerkschaft der Polizei, GdP. Himmelmann: "Das ist für uns vom Bündnis deshalb so wichtig, weil es immer wieder Kritik gibt, die Polizei gehe gegenüber den Rechten nicht konsequent genug vor." Abschluss der Kundgebung soll gegen 17 Uhr sein.

Auch organisatorisch sei das "Flagge zeigen gegen die Rechtsextremen" vorbereitet. Das Bündnis verpflichtete sich, einen Ordner pro 50 Teilnehmer abzustellen. Sollte es zu Krawallen kommen, sei die Polizei in Bereitschaft. Die ist auch wegen einer ähnlichen NPD-Aktion am selben Tag in Krefeld alarmiert.

Das Bündnis wolle sich künftig stärker einmischen. Wolfgang Huber: "Wir müssen uns doch auch fragen, was wir tun können, damit Kinder nicht hungrig zur Schule gehen."

Bündnis Sprecher der Gruppe ist der ehemalige SPD-Ratsherr Ferdi Hoeren (Foto).

Mitglieder Genau 38, von A wie Arbeiterwohlfahrt bis Z wie Zukunftsforum. Mitglied sind auch SPD, CDU, FDP, die Jusos und die im Stadtrat vertretene Linke Liste, kurz LiLO.

Aktionen Die letzte große mit Borussia zusammen 2005 unter dem Slogan "Fair play".

Erreichbar Bismarckstraße 97, Tel. MG 209213. Mehr unter