Rheydt: Rundtour trotzt Skandalen
Doping: Organisatoren und Sponsoren haben entschieden: Zabel und Co. fahren in Rheydt. Doch die Enttäuschung ist groß.
<strong>Mönchengladbach. Von einem Imageproblem des Radsports lässt sich kaum mehr sprechen: Das, was seit Wochen und Monaten die Schlagzeilen dominiert, ist eine ausgewachsene Image-Katastrophe. Der jüngste Aufreger: ARD und ZDF sind nach dem Doping-Fall Patrik Sinkewitz aus der Berichterstattung über die Tour de France ausgestiegen. Nach dem Ende der berühmten Frankreich-Rundfahrt geht es für manche Teilnehmer Ende dieses Monats in Rheydt gleich weiter; Größen wie Erik Zabel und Jens Vogt werden auch am Niederrhein an den Start gehen.
Die WZ hat mit dem Organisator des Sportereignisses, Heinz-Jürgen Pfennings vom RSV Staubwolke, und Friedhelm Kirchhartz, Vorstandsvorsitzender des Groß-Sponsors NVV (weitere sind der Handelshof und die Stadtsparkasse), gesprochen:
"Ich habe ein Riesen-Problem mit dem Sport insgesamt", sagt der Vertreter des Versorgungsunternehmens. Er glaube, dass es keinen dopingfreien Sport gibt. Kirchhartz: "Ich bin da bar jeglicher Illusion." Doch eine Absage der Veranstaltung kommt für ihn nicht in Frage: "Wir haben Verträge mit den Fahrern und ich rechne mit hohen Zuschauerzahlen."
Auch Pfennings und sein Radsport-Verein - ein "bekloppter, kleiner Haufen von Enthusiasten", wie ihn der Organisator nennt -, halten an der kleinen Tour fest. "Wir würden ja auch auf den Kosten sitzenbleiben", sagt er, will aber die Höhe des finanziellen Aufwands nicht nennen.
Aus seiner Enttäuschung über die Doping-Affären macht der Radsport-Fan keinen Hehl: "Momentan macht es mir mehr Spaß, mich selbst auf das Fahrrad zu setzen als diese ehrenamtliche Organisation. Aber: "Gelogen und betrogen wird querbeet in der Gesellschaft."
Teilnehmer Am 31. Juli werden in Rheydt Teams wie Gerolsteiner, Milram und CSC teilnehmen. Besonders bekannte Namen sind Erik Zabel und Jens Vogt.
Strecken Um 18 Uhr geht es los mit dem Ausscheidungsfahren der Profis auf dem Rundstreckenkurs (1,4 Kilometer) durch die City. Dann startet zunächst ein kleines Feld zur der Handelshof-Trophy. Außerdem gibt es zwei Nachwuchsrennen. Startschuss zum "Großen Preis der NVV" mit dem "Stadtsparkassen-Sprint-Cup" (84 Kilometer) ist um 19.45 Uhr.
Vorstellung Die Teilnehmer werden gegen 19 Uhr vor dem Karstadt-Haupteingang vorgestellt. Moderieren wird u. a. der Experte Marcel Wüst.