Mehr Ordner für den Rosenmontagsumzug
Der Vaterstädtische Verein sieht das Jubiläumsjahr in Gefahr.
Dülken. Seit 1950 der erste organisierte Rosenmontagszug durch Dülken zog, wuchs die Zahl der Teilnehmer ständig, ebenso die Arbeit und die Aufgaben der Organisatoren, des „Rosenmontagsausschusses“ der Narrenakademie. So gründete sich am 15. Juli 1965 der „Vaterstädtische Verein Dülken zur Förderung des Rosenmontagszuges e.V.“ — heute kurz „Vaterstädtischer Verein Dülken“. Unter Vorsitz von Erwin Holtz setzte er sich für das „Brauchtum Rosenmontagszug Dülken“ ein. Diese Aufgabe sieht der heutige Präsident Erich Schmitz ausgerechnet im Jubiläumsjahr in Gefahr. „Wir wollen, dass auch Familien mit Kindern kommen können, im Zug und am Straßenrand“, so Schmitz.
Doch dieser Wunsch kann so nicht in Erfüllung gehen: „Offensichtlich verwechseln manche den Rosenmontagszug mit einer Loveparade“, schüttelt Schmitz den Kopf. Er bittet alle: „Macht unseren Zug durch übermäßige Lautstärke und falsche Musik nicht kaputt.“
„Einige Zugteilnehmer sind fast nur mit sich selbst beschäftigt. Der Alkohol fließt, viele sind schon bei Zugbeginn betrunken.“ Schmitz sieht den Vaterstädtischen Verein als Veranstalter in der Pflicht: „Wir werden die Zahl unserer Zugordner erhöhen und künftig jeden Betrunkenen, der herumtorkelt und seiner Sprache nicht mehr mächtig ist, herausnehmen.“
Um die Aufgabe des „Vaterstädtischen“ erfüllen zu können, das Brauchtum zu wahren und zu schützen, greift der Präsident jetzt durch. In den nächsten Wochen erhalten alle Wagenbesatzungen, die sich nicht den Vorgaben entsprechend verhalten haben, eine gelbe oder sogar rote Karte — wie beim Foulspiel im Fußball — und stehen im nächsten Jahr unter besonderer Beobachtung beziehungsweise dürfen im nächsten Jahr nicht mehr in alter Form antreten. flo