Mehr U3-Plätze als erwartet benötigt

Fast die Hälfte aller Eltern in Mönchengladbach wünschen sich Betreuungsplätze für ihre Kinder unter drei Jahren. Doch in der Stadt liegt die Versorgungsquote statt bei fast 50 bislang nur bei 36 Prozent.

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Die Stadt braucht mehr Kita-Plätze. Dessen ist man sich im Jugendamt schon länger bewusst. Wegen steigender Geburtenraten und Zuwanderung wurden bereits neue Betreuungsplätze in der Stadt geschaffen, doch nun hat eine Elternumfrage ergeben: Das reicht nicht. Es müssen voraussichtlich noch viel mehr Kita-Plätze entstehen, als ursprünglich angenommen.

10 614 Fragebögen waren im vergangenen Jahr an alle Eltern mit Kindern bis zu fünf Jahren verschickt worden. Ziel der Aktion: Der aktuelle Betreuungsbedarf sollte ermittelt werden. Wie viele Kita-Plätze braucht die Stadt? Gibt es genug U3-Angebote? Wünschen sich Eltern längere Kita-Öffnungszeiten? Sind eventuell auch Betreuungen am Wochenende gewünscht. Über all diese Fragen sollte die Befragung Aufschluss geben. Und das wird sie wohl auch, wenn alle Fragebögen umfassend ausgewertet sind. Im Jugendhilfeausschuss konnten bereits die ersten Erkenntnisse vorgestellt werden.

Ergebnis Nummer eins: Bei der U3-Versorgung muss die Stadt kräftig nachbessern. Denn von den 3566 Eltern, die die ausgefüllten Fragebögen zurücksandten, wünschen sich 49,7 Prozent, also fast die Hälfte, einen Betreuungsplatz für ihre Kinder bis zu drei Jahren. Bislang war man in Mönchengladbach von einem weitaus niedrigeren Bedarf ausgegangen. Nach einer Umfrage der Hochschule im Jahr 2012 war man noch von einer Versorgungsquote von 41 Prozent ausgegangen. Tatsächlich liegt sie in der Stadt derzeit noch bei 36 bis 38 Prozent.

Ergebnis Nummer zwei: Rund ein Drittel aller Eltern wünscht sich längere Betreuungszeiten in den Kindergärten. In den meisten der insgesamt rund 130 Kindergärten wird eine Betreuung von 7.30 bis 16.30 Uhr angeboten. Zehn Einrichtungen öffnen bis 17 Uhr, zwei bis 17.30 Uhr. Sieben Kitas bieten flexible Öffnungszeiten an. Die Umfrage ergab: 7,9 Prozent der Eltern wünschen sich eine Betreuung vor 7 Uhr an, 14 Prozent eine Kita-Öffnungszeit auch nach 17 Uhr. Und: 14,5 Prozent wünschen sich eine Betreuungsmöglichkeit über Nacht oder am Wochenende.

Ergebnis Nummer drei: 25 Prozent aller Befragten würden bei einem längeren und flexibleren Betreuungsangebot für ihre Kinder länger arbeiten. Und Ergebnis Nummer vier: Ein Viertel aller befragten Eltern würde für eine verbessertes Angebot auch mehr zahlen. Allerdings gab nur ein Prozent an, mehr als 100 Euro dafür aufwenden zu wollen. Elf Prozent würden monatlich maximal 30 Euro für eine zusätzliche Randzeitenbetreuung bezahlen, zehn Prozent höchstens 50 Euro, vier Prozent 50 bis 100 Euro. In den kommenden Monaten will sich das Jugendamt weiter mit den Ergebnissen aus der Umfrage, die von Pro-Multis, Trägerin der katholische Kindergärten, und Stadt gestartet wurde, auseinandersetzen.