Messerstecher war fast 20 Monate auf der Flucht
Nach einem Tip schlug ein Sondereinssatzkommando zu. Ludwig W. sitzt nun im Gefängnis.
Mönchengladbach. Ludwig W. war fast 20 Monate auf der Flucht. Der als Hitzkopf bekannte Mann, von der Polizei wegen versuchten Totschlags gesucht, lebte unter falschem Namen bei seiner Frau in Niederzier. Beamte des Landeskriminalamtes machten ihn dort ausfindig. Sie sollen einen Tipp erhalten haben. Dann schlug am Montag ein Sondereinsatzkommando zu. W. sitzt mittlerweile in einer Gefängniszelle.
Der Rheydter muss sich wegen eines Mordversuchs am 9. Juni 2006 verantworten. Wie die WZ berichtete, waren sich W. und sein Opfer um 21.35 Uhr beim Gassigehen mit ihren Hunden an der Franziskusstraße in Bonnenbroich begegnet. Aus einer verbalen Auseinandersetzung, bei der Beleidigungen über das Aussehen der Vierbeiner des jeweils anderen die Seiten wechselten, entwickelte sich ein fast tödlicher Streit.
W., sagte ein Polizeisprecher, soll gedroht haben: "Warte hier, wenn du ein Mann bist, ich komme zurück....dann bist du tot." Nachdem er seine beiden Hunde weggebracht hatte, kehrte er mit einem jüngeren Bruder zurück. Der damals 45-Jährige war mit seinem altersschwachen Hund nicht weit gekommen.
Vor der Hausnummer fünf schlugen die zwei auf den Mann ein. Er wurde durch einen Messerstich in Herz und Lunge lebensbedrohlich verletzt. In einer Notoperation wurde der Mann gerettet.
W., der sich kaum veränderte, galt als Haupttäter und tauchte ab. Suchaktionen in der Regie der "Mordkommission Franziskus" blieben erfolglos. Sein Bruder, der Mittäter, wurde kurze Zeit später gefasst.