Mfi-Center: Zweimal Nein
Große Mehrheit ist für Änderungen: Viersener Straße am alten Theater ist bald dicht.
Mönchengladbach. Mfi, der Investor und Betreiber des geplanten Shopping-Centers zwischen Steinmetz-/Hindenburgstraße, macht Druck. Sagen Insider. Doch in der Stadtverwaltung gibt man sich gelassen. OB Norbert Bude (SPD) hat angesichts vielfacher Kritik am Groß-Projekt auch aus Nachbar-Kommunen die Devise ausgegeben, dass rechtssichere Pläne (wegen wahrscheinlicher Klagen zum Beispiel aus Viersen) wichtiger seien als schnell gezimmert Pläne.
Das Gremium für Planen/Bauen hat am Dienstag einen davon diskutiert und erst einmal für vier Wochen zur öffentlichen Auslegung freigegeben. Gladbacher können sich jetzt zum Inhalt äußern. Positiv wie negativ.
Konkret geht es um die Änderung des Flächennutzungsplans mit gravierenden Folgen. Details: zum Einen ist die Schließung der Viersener Straße zwischen Hindenburg-/Steinmetzstraße für Autos vorgesehen. So wäre die Cityzone Hindenburgstraße vom Alten Markt bis Bismarckstraße durchgängig „fußläufig“.
Im neuen Center wird die Verkaufsfläche auf 26 000 Quadratmeter festgelegt, abzüglich der 5500 bestehenden Quadratmeter aus Lichthof und Theatergalerie. Beide werden für das Center aus Läden, Büros und im oberen Bereich Parkbereiche ebenso abgerissen wie das alte Schauspielhaus. Größte Sortimente im Mega-Kaufhaus werden Bekleidung (12 000 Quadratmeter), gefolgt von Nahrung/Genuss (3665) sowie Elektro/Medien/Foto (3335) sein.
Eher schwammig äußert sich die Verwaltung zu den Umsatz-Auswirkungen des Mfi-Zentrums auf Rheydt und/oder Nachbarstädte. In Rheydt seien Verluste „wahrscheinlich“, in Viersen oder Willich „nicht auszuschließen“.
Die Bezirksregierung Düsseldorf hat signalisiert, dass sie mit den 26 000 Quadratmetern leben könne, „angemessen“ seien aus ihrer Sicht aber 25 000 Quadratmeter.
Bei Fragen zu Verkehr, Lärm, Staub etc. infolge der „Gladbach-Arcaden“ sieht sich die Stadt dank gutachterlicher Bestätigung gut aufgestellt bzw. spricht von Verbesserungen. So müsse der Berliner Platz ausgebaut werden, die verlängerte Steinmetzstraße ist bereits für mobilisierte Käuferströme großspurig angelegt.
Im Dezember-Stadtrat sollen die Veränderungen zum Flächennutzungsplan abgesegnet werden, im Gremium für Planen/Bauen gab es am Dienstag lediglich zwei Neinstimmen.
Der Bebauungsplan (BP) für das rund 140 Millionen Euro teure Center wird laut Stadtverwaltung ab 6. Dezember für Jedermann und Jederfrau einen Monat öffentlich für Stellungnahmen präsentiert. Erst im Frühjahr werde dann aus dem BP eine Satzung — Mfi kann mit den Abrissarbeiten beginnen.