Mit dem Ausbildungspaten zum Traumberuf

Ehrenamtler unterstützen Schüler wie Clemens Dammer auf dem Weg in die Arbeitswelt. Der 17-Jährige wird jetzt Glaser.

Möchengladbach. Clemens Dammer strahlt über das ganze Gesicht, als er seine Unterschrift unter den Vertrag setzt. Jetzt ist es offiziell: Am 1. August beginnt der 17-Jährige seine Ausbildung zum Glaser bei der Firma Glasbau Klöters GmbH — ein Einstieg in den Traumberuf. „Mir gefällt einfach alles, was man aus Glas machen kann“, sagt Clemens.

Ausprobieren konnte er das bei einem Praktikum in dem Gladbacher Unternehmen. „Ich habe schnell gemerkt, dass es das Richtige ist“, erinnert sich der künftige Azubi. Seinen neuen Chef hat er vor allem durch seine Zuverlässigkeit und sein handwerkliches Geschick überzeugt. „Glasschneiden ist Gefühlssache. Ich sehe sofort, ob das Gespür dafür da ist oder nicht“, sagt David Solf, Geschäftsführer des in sechster Generation geführten Familienunternehmens.

Doch zunächst brauchte Clemens Dammer eine Chance, um sich zu beweisen. Eröffnet hat sie ihm Michael Sasserath, seit einem Jahr als Ausbildungspate an der Seite des Schülers, der noch bis zu den Sommerferien die Katholische Hauptschule Stadtmitte besucht.

Sasserath vermittelte Clemens nicht nur den Praktikumsplatz, sondern unterstützt ihn auch in schulischen Dingen. Einmal in der Woche treffen sich die beiden und besprechen Probleme. Organisiert wird das Patenmodell durch die KAB. „Wir arbeiten seit 2010 mit der Hauptschule zusammen“, erzählt Projektleiterin Elisabeth Brack.

Wichtig sei, dass Pate und Schüler den Kontakt selbstständig aufbauen und ihre Zusammenarbeit individuell gestalten. „Wir laden regelmäßig zu einem Treffen ein, bei dem die Paten sich austauschen und voneinander lernen“, sagt die KAB-Mitarbeiterin. Die Schüler machen freiwillig mit.

„Wir sind zugezogen und kannten niemanden in Gladbach. Toll, wenn der Pate Kontakte herstellen kann“, erklärt Mutter Martina Dammer, wie wichtig die Hilfe für ihren Sohn ist. Michael Sasserath betreut zurzeit drei Schützlinge. „Ich finde mit den Jugendlichen heraus, was sie gerne machen und was ihnen liegt.“

Der Pate hält Kontakt zu Eltern, Lehrern, Arbeitsamt und Betrieben, um gemeinsam Berufe zu finden, die für den Schüler in Frage kommen könnten. Clemens Dammer hat seinen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Michael Sasserath bleibt weiter an seiner Seite: „Ich begleite ihn auch die nächsten drei Jahre bis zur Gesellenprüfung“, verspricht der engagierte Ehrenamtler.