KFZ Experte Autokino bringt Gladbacher Filmfans die Erlösung

Mönchengladbach. · Wochenlang mussten Cineasten auf die große Leinwand verzichten – das ist jetzt vorbei. Alle Infos zum neuen „Cinedrive“.

Das Mönchengladbacher Autokino beim Aufbau am Vortag: Die 16 mal 7 Meter große LED-Leinwand sorgt auch bei Tageslicht für optimale Kinobedingungen.

Foto: bauch, jana (jaba)

Es ist soweit: Heute startet das „Sparkassen Cinedrive“, ein Projekt der Veranstaltungs-Agenturen terz machen, 3S, Soundmagic und Ministry of light sowie dem Comet Cine Center Mönchengladbach. Es ist eine der wenigen Freizeitaktivitäten, die in Zeiten der Corona-Krise stattfindet. Die Mönchengladbacher fiebern daher der Premiere am Donnerstag um 17 Uhr auf dem Messegelände Nordpark entgegen.

Programm

Einen fulminanten Start verspricht die Premierenvorstellung „Der Junge muss an die frische Luft“ um 17 Uhr. Der erfolgreichste Film des Jahres 2018 mit Publikumsliebling Julius Weckauf in der Hauptrolle ist ein wahrer Kassenschlager und eines Autokino-Auftakts würdig. Mit „Das perfekte Geheimnins“ wird in der ersten Abendvorstellung um 20 Uhr der erfolgreichste deutschsprachige Film 2019 gezeigt.

Außerdem zu sehen sind: Bohemian Rhapsody, Die Eiskönigin 2, Aladdin, Der König der Löwen, Shaun das Schaf – Der Film: UFO-Alarm, Joker, A Star is Born und Once Upon A Time In Hollywood. „Der Vorverkauft läuft gut. Wir sind zwar knapp gestartet, aber die ersten Filme werden vor Veranstaltungsbeginn ausverkauft sein“, sagt Markus Brinkmann vom Comet Cine Center. Tickets gibt es für 22 Euro pro Pkw unter:

Bewirtung

Noch werden keine Speisen oder Getränke vor Ort angeboten. „Natürlich würden wir uns frisches, warmes Popcorn wünschen. Aber wir haben zurzeit keine Kapazitäten, um die Bewirtung kontaktlos zu bewältigen“, sagt Silke Müller, Sprecherin von Cinedrive. Snacks und Getränke können selbst mitgebracht werden, ganz im Stil des Do-it-Yourself-Charakters des Autokinos. Alkohol am Steuer ist bei abgestelltem Motor zwar erlaubt, es wird aber dringend abgeraten. Denn nach der Vorstellung muss der Wagen schließlich wieder vom Parkplatz gefahren werden.

Autos

Bis zu 2,10 Meter hohe Pkw sind zugelassen und werden der Größe nach angeordnet. Da der Motor während der Vorstellung nicht laufen darf, geht kaum Energie verloren. Nur die Zündung muss für das Tonsignal des Films, das über das Autoradio über die UKW-Frequenz 106,0 empfangen wird, dauerhaft angeschaltet sein. „Für die Autos ist das überhaupt kein Problem“, versichert Frank Mund, Präsident des Kfz-Gewerbes Nordrhein-Westfalen. „Eine normal volle Batterie schafft es, zwei Stunden lang das Radio laufen zu lassen.“ Batterien in einigen modernen Autos haben eine Stromsparfunktion, sodass nach einer bestimmten Zeit das Radio ausgehen könnte. Das kann einfach manuell wieder eingeschaltet werden, sagt Mund.

Wetter

Klarer Himmel und Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad zu den Vorführungszeiten sind ideale Bedingungen. Denn: „Wenn es zu heiß ist, wollen die Leute nicht im Auto sitzen“, weiß Brinkmann. Allerdings könnte es am späten Abend ohne Heizung etwas frisch im Auto werden. „Man sollte daher unbedingt eine Decke mitnehmen“, sagt Kfz-Experte Mund. Das mache das Erlebnis noch gemütlicher. Auch bei Regen werden die Filme gezeigt. Sollte es stürmen, wird die Veranstaltung abgesagt. Infos gibt es über die sozialen Netzwerke.

Kontaktverbot

Pro Pkw sind zwei Personen erlaubt. Familien dürfen die eigenen Kinder bis 14 Jahre mitnehmen. Da es zu behördlichen Kontrollen kommen kann, sollte ein Lichtbildausweis mitgeführt werden. Die Wagen werden im Abstand von zwei Metern geparkt, die Fenster müssen geschlossen bleiben. Das Auto darf nur alleine und für Notfälle oder den Toilettengang verlassen werden. Ordnungspersonal achtet auf den Mindestabstand von 1,5 Metern. Mund- und Nasenbedeckungen sind keine Pflicht, aber erwünscht. Gleiches gilt fürs Rauchen: Fenster zu und sitzen bleiben. „Solange das Kontaktverbot nicht gelockert wird, gelten diese strikten Regeln“, sagt Sprecherin Silke Müller.

Soziale Interaktion

Silke Müller befürchtet, dass das Erlebnis Autokino durch das Kontaktverbot passiv wird. „Man ist zwar mit ganz vielen Leuten dort, aber es ist total ruhig auf dem Platz, es findet kein Austausch statt“, sagt die Sprecherin.

„Ich fände es schön, wenn die Leute ihr Auto schmücken oder kleine Nachrichten an die Scheibe kleben würden“, sagt Müller. Man dürfe gerne kreativ werden. „Mein Ziel ist es, das Festival unter den Autokinos zu werden“, so Müller.