Schützenplatz Dormagen Schützenplatz: Dormagen soll ein Autokino bekommen
Dormagen. · Die Genehmigung für das Kino liegt vor. Aber noch ist die Finanzierung nicht gesichert.
Seit gut einer Woche laufen die Planungen, um in Dormagen auf dem Schützenplatz an der Walhovener Straße ein Autokino auf die Beine zu stellen. Schon am nächsten Donnerstag könnte es losgehen – für maximal 200 Fahrzeuge. Für den Marketing-Experten Guido Schenk, Vorsitzender der Werbegemeinschaft City-Offensive Dormagen, wäre es eine Botschaft: „Es ist wichtig, in diesen Zeiten ein Signal zu senden: Es gibt noch ein – kulturelles – Leben außerhalb der eigenen vier Wände.“ Das sieht auch seine Mitstreiterin und Ideengeberin Verena-Aimée Oefler, die so den Dormagenern ein Stück Freizeit bescheren möchte. „Nichts passt jetzt besser als ein Autokino, um die Menschen geschützt zu einem kulturellen Erlebnis zusammenzubringen“, sagt die Zonser Filmvermarkterin. Die Stadt hat dem Projekt bereits zugestimmt. Aber noch haben sie ein Problem: Auch wenn es „vier, fünf gute Sponsoren“ gibt, so Schenk, fehlt noch ein Betrag in einem „mittleren vierstelligen Bereich“, um endgültig starten zu können.
Autokinos sind in der Corona-Krise zum Renner geworden, mit denen den Menschen ein gewisses Maß an Unterhaltung geboten und ein Stück Gemeinschaft vermittelt werden kann, auch wenn es nur auf einem staubigen Platz ist, in einem Auto sitzend, getrennt voneinander aber in Sitz- und Sprechweite. Das gemeinsame Erlebnis verbindet. Das wird in Düsseldorf so gesehen, wo am Mittwoch auf dem Messeparkplatz ein Autokino gestartet ist, ebenso in Mönchengladbach, wo fünf lokale Unternehmer das „Cinedrive“ entwickelt haben.
Zwei Vorstellungen nach
Einbruch der Dunkelheit
Gedankliche Vorreiterin für das Projekt in Dormagen ist Verena-Aimée Oefler, die mit ihrem Mann in Zons den Filmvermarkter „Filmlichter“ betreibt. Über einen Bekannten, der in einem Fachportal einen Artikel über Autokinos in den USA veröffentlicht hatte, kam sie auf die Idee: „Das müssen wir auch in Dormagen machen.“ Schon bei der Premiere der Zonser Kinonächte im vergangenen Jahr auf der Freilichtbühne war sie die treibende Kraft.
Geplant wären Veranstaltungen von 16. bis zum 19. April. „Mit der Option auf eine Verlängerung, je nachdem wie die Situation ist“, so Schenk. So könnte es nach Einbruch der Dunkelheit zwei Vorstellungen geben: eine gegen 20.30 Uhr und eine Spätvorstellung gegen 23 Uhr. Gezeigt werden sollen gute, populäre Filme, wie zum Beispiel „Lindenberg! Mach dein Ding“ oder „Die Känguru-Chroniken“. Was könnte der Eintritt kosten? „Das steht noch nicht fest“, sagt Guido Schenk, „so in etwa 20 Euro pro Fahrzeug.“ Gelingt die Finanzierung, wäre auch der bekannte Veranstalter Marc Pesch mit im Boot, der sich unter anderem um das Catering kümmern würde. Schenk sagt: „Die Technik steht, die Filme haben wir auch, ebenso die Genehmigung der Stadt.“
Schenk und Oefler arbeiten aktuell mit Hochdruck an der Umsetzung. „Stand jetzt“, sagte Schenk am Mittwoch Nachmittag, „ist das Projekt nicht finanzierbar“. Aber er hofft, in der Kürze der Zeit noch auf finanzielle Mitstreiter, die das Projekt unterstützen wollen. Das Organisations-Duo denkt bei diesem Vorhaben über Filmspektakel hinaus: „Wir würden in diesem Rahmen auch gerne tagsüber einen ökumenischen Gottesdienst veranstalten. Wenn die Menschen schon nicht in die Kirche dürfen, so wäre dies ein Weg, um ein Stück kirchliche Gemeinsamkeit zu haben.“ Auf der Bühne würde ein Altar aufgebaut und die Übertragung wie beim Kino über eine UKW-Frequenz ins Auto hergestellt. Es gibt weitere Ideen: „Im Vorfeld eines Kinofilms könnte auch ein Konzert des Dormagener Gitarristen Sven Jungbeck übertragen werden, der an anderer Stelle spielt“, sagt Schenk, „oder die Übertragung eines Zwei-Personen-Stücks des Dormagener Kammertheaters.“