Europapokal in Mönchengladbach Hoteliers hoffen auf Borussia
Mönchengladbach. · Die Champions League würde wohl noch mehr Fans aus anderen Ländern anziehen als die Europa League. Und die brauchen Schlafplätze. Die Kneipen profitieren generell vom Europapokal.
Am Samstag fiebern auch Mönchengladbachs Hoteliers mit der Borussia. Schafft es der VfL in die Fußball-Champions-League, sind während der Gruppenspielphase von Mitte September bis Mitte Dezember die Hotelbetten in der Stadt vermutlich gut belegt. Denn die Königsklasse erhöht die Chance, dass Fans aus klassischen und nahe gelegenen Fußballnationen in Scharen nach Mönchengladbach kommen: Engländer, Italiener, Franzosen, Spanier. . .
Ein Fest für Mönchengladbachs Hoteliers, denn solche Spiele sorgen auch für höhere Zimmerpreise. Spiele der Champions League wie auch der Europa League finden unter der Woche statt. Viele Betten sind an solchen Wochentagen aber schon lange im Voraus von Geschäftsreisenden gebucht. Stehen dann Spielpaarungen und Termine fest, sind auch die restlichen Zimmer schnell gefragt. „Wenn ein Hotel 100 Zimmer hat und nur 70 oder 80 davon sind schon gebucht, wird es dann auch die restlichen 20 oder 30 belegen können“, sagt Andreas Graf, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands in Mönchengladbach/Kreis Viersen. Die Preise der begehrten Zimmer regelt die Nachfrage. Aus 80 bis 90 Euro Normalpreis könnten dann auch 150 Euro werden, sagt Graf.
Die zusätzlichen Umsätze, die ihnen Fußballfans ebenso wie Gästeandrang während großer Messen bescheren, sind laut Graf wichtig für die Hoteliers. Sie liefern das Geld für Investitionen in die Häuser – für Reparaturen, neuen Anstrich, Zimmerrenovierung, schönere Ausstattung.
Stadtmarketing-Gesellschaft hofft auf mehr Aufmerksamkeit
Verpasst Borussia die Champions League, wird sie dank der Europa League dennoch internationale Spiele auf dem heimischen Rasen bestreiten. Allerdings könnte das für die Hoteliers einen Unterschied machen. In der Europa League kommen mehr Gegner aus entfernteren Ländern wie Russland, Finnland, Kasachstan oder Ukraine in Betracht, aus denen wohl weniger Fans anreisen. Also auch für Hotels heißt es: Auf den Gegner kommt es an.
Kneipiers hingegen dürfen wohl auf jeden Fall mit ordentlichen Umsätzen rechnen. Geguckt und geschluckt wird schließlich immer, wenn Borussia spielt. Wobei das Epizentrum des Konsums am Alten Markt und – in geringerem Umfang – an der Rheydter Bahnhofstraße liegen wird. Ginge es nach Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, bliebe das Feiern auf jeden Fall friedlich. „Mönchengladbach kann sich den Fans wieder als weltoffener Gastgeber präsentieren – und schließlich sorgt der Erfolg der Fohlenelf für positive Stimmung in der ganzen Stadt“, sagt Reiners.
Die internationale Aufmerksamkeit ist auch Peter Schlipköter, Geschäftsführer der Stadtmarketing-Gesellschaft MGMG, willkommen. Bei Spielen die Nationalflaggen des Gästeteams an Kaiser-Friedrich-Halle, Haus Erholung und anderen Plätzen wehen zu lassen, hält er für eine Option. Die Internetseite deinmg.de und ein in Arbeit befindlicher Flyer für Kurzbesucher könnten Gäste auf Erlebnisse aufmerksam machen, die auch in nur zwei oder drei Stunden in der Stadt zu haben sind.