Bauvorhaben in der Stadt 3000 neue Wohnungen entstehen
Mönchengladbach. · Gleich mehrere Großprojekte stehen in Mönchengladbach an. Ein Überblick über den aktuellen Stand.
Ob große Brachen, ehemalige Fabrik- oder Krankenhausgelände, das neue Rathaus in Rheydt oder das Dauerärgernis Haus Westland: Mönchengladbach soll sich in den nächsten Jahren an vielen Stellen verändern. Doch bisher ist von den ambitionierten Großprojekten nicht viel zu sehen. Für manche gibt es politische Beschlüsse, bei anderen läuft ein Wettbewerb. Planungsdezernent Gregor Bonin gibt Informationen zum aktuellen Stand.
Maria-Hilf-Areal
Vor etwa einem Jahr ist das Krankenhaus aus der Gladbacher Oberstadt in den Neubau an der Stadtgrenze zu Viersen gezogen. Die Planungen für das alte Gelände hatten schon vorher begonnen. Es war eine städtebauliche Entwurfswerkstatt durchgeführt worden, der Siegerentwurf wurde überarbeitet und hat die politischen Gremien durchlaufen. Bis zu 700 Wohneinheiten sollen auf dem Hang-Gelände entstehen. Derzeit wird laut Bonin die Ausschreibung für den Abriss der Bestandsgebäude vorbereitet. Zudem laufe die Konzeptvergabe. Der Bebauungsplan soll in der zweiten Hälfte dieses Jahres fertig werden, dann beginnen die ersten Abbrucharbeiten. Mit einer Fertigstellung des neuen Wohngebiets rechnet Bonin Mitte der 2020er Jahre.
Seestadt
Rund 1500 Wohneinheiten sind auf dem Areal in unmittelbarer Bahnhofsnähe geplant. Der Investor ist Catella mit Deutschlandsitz in Düsseldorf und spezialisiert auf große Wohnprojekte in Gleisnähe. Auf der Brachfläche soll ein künstlicher See entstehen, weshalb das Projekt auch den Künstlernamen „Seestadt“ trägt. „Ich erwarte, dass demnächst der Bauantrag gestellt wird und noch dieses Jahr erste Baumaßnahmen beginnen“, sagt Bonin. Das Wohngebiet soll in mehreren Schritten entstehen. In zehn Jahren soll alles fertig sein.
Reme-Gelände
Bis zu 500 Wohneinheiten sollen in direkter Nachbarschaft auf dem früher militärisch genutzten Reme-Areal entstehen. Die Flächen werden von der Stadttochter EWMG vermarktet, die aktuell einen Investor für den Teilbereich rund um die alte Panzerhalle sucht. Die markante Halle soll erhalten bleiben, drumherum ist ein „gemischtes urbanes Wohnquartier mit hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität nach sozialen, ökologischen und ökonomischen Standards“ geplant. In spätestens zwei Jahren sollen die Bauarbeiten beginnen, das vier Hektar große Areal wird schrittweise bebaut.
Haus Westland
Es ist das erste Gebäude, auf das der Blick fällt, wenn man das Hauptportal des Gladbacher Hauptbahnhofs verlässt – und es darf als Schandfleck bezeichnet werden. Denn das Haus ist sanierungsbedürftig oder abrissreif und zum Dauerärgernis geworden. Der erste Investor ist abgesprungen, jetzt will die Bema-Gruppe aus Düsseldorf das Vorhaben realisieren. Dabei soll nicht nur das Haus Westland durch den Siegerentwurf des stadtplanerischen Wettbewerbs „19 Häuser“ ersetzt werden. Auch der Europaplatz soll komplett umgestaltet und neu genutzt werden: Geplant ist laut Bonin eine Mobilitäts-Hub mit einer Auswahl an modernen Fortbewegungsmitteln. Den Taxistand will er hinter den Hauptbahnhof verlegen, um vorne mehr Platz zu schaffen. 2020 soll der Abriss von Haus Westland starten und drei Jahre später alles fertig sein.
Neues Rathaus
Bis auf den denkmalgeschützten Trakt soll das Rheydter Rathaus bis etwa 2025 neu gebaut werden. Dort sollen moderne Arbeitsstrukturen und Platz für 1900 Mitarbeiter entstehen. Bis Herbst läuft das offene Wettbewerbsverfahren. Danach wird feststehen, wie viel das Großprojekt an dieser Stelle kosten würde. Bisher rechnet die Stadt mit rund 160 Millionen Euro, was weit günstiger sei, als die notwendigen Sanierungen an den bisherigen Verwaltungsstandorten durchzuführen.
Altes Finanzamt
Das Areal an der Kleiststraße im unmittelbaren Zentrum Gladbachs gehört dem Land, ein direkt angrenzendes Grundstück der Stadt. Die aktuellen Pläne sehen vor, dass beide ihr jeweiliges Grundstück ausschreiben. „Wir hoffen, dass am Ende aus beidem ein Projekt wird“, sagt Bonin. Auch das alte Polizeipräsidium ist in Landesbesitz, das Verkaufsverfahren startet.