Nach Enthüllung von Abschiebungsplänen Viele Gruppen der Stadtgesellschaft bei Demo gegen rechts

Update | Mönchengladbach · Am Donnerstag sind eine Mahnwache auf dem Sonnenhausplatz und ein Protestzug durch die Stadt geplant. Immer mehr Menschen wollen teilnehmen.

In vielen Städten wurde bereits gegen Rechtsextremismus demonstriert.

Foto: dpa/Oliver Berg

(cwe) Seit das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ zu einer Demonstration gegen Faschismus und Fremdenfeindlichkeit am Donnerstag, 25. Januar, auf dem Sonnenhausplatz aufgerufen hat, werden immer mehr Stimmen in der Mönchengladbacher Stadtgesellschaft laut. In den vergangenen Tagen gingen deutschlandweit Hunderttausende auf die Straße. Auch in der Region, zum Beispiel in Kleve und Düsseldorf, gab es bereits große Demonstrationszüge. „Unsere Demokratie ist in Gefahr“, sagt Josephine Gauselmann (SPD), die die Demonstration des Bündnisses „Mönchengladbach stellt sich quer“ für kommenden Donnerstag angemeldet hat. „Wir müssen für unsere Werte kämpfen“, betont Gladbachs Erste Bürgermeisterin.

Das sehen auch viele Organisationen, Vereine und Einzelpersonen in der Stadt so. Unter anderem der Mönchengladbach Karnevals Verband (MKV) stellt sich in seinem Aufruf zur Teilnahme „gegen Rassismus und Intoleranz“: „Karneval steht wie kein anderer Brauch für Freiheit und Toleranz. Für uns Jecke spielt es keine Rolle, woher jemand kommt, wie er aussieht oder wen er liebt.“ Auch für Borussias Stadionsprecher Torsten Knippertz ist klar: „Da geh‘ ich selbstverständlich auch hin.“ Er hoffe, dass durch die Demonstration diejenigen, „die auch nur ansatzweise denken, es sei der richtige Weg, aus Protest Parteien eine Stimme zu geben, die offen und im Verborgenen, rassistische, menschenverachtende Pläne diskutieren“ zum Nach- und Umdenken gebracht werden können.

Das Theater Krefeld und Mönchengladbach lädt dazu ein, möglichst viele Freunde, Familienmitglieder und Nachbarn zur Demo in Mönchengladbach mitzubringen. Die Sozial-Holding werde am Donnerstag ebenfalls auf dem Sonnenhausplatz vertreten sein, kündigt deren Geschäftsführer Helmut Wallrafen an. „Knapp 100 Kollegen und Kolleginnen aus 27 Nationen unterstützen unsere insgesamt 900 Beschäftigten. Ohne sie würde das deutsche Pflegesystem – ohnehin schon sehr gefordert – mit Sicherheit zusammenbrechen“, stellt er klar. Die Theo-Hespers-Gesamtschule will zusammen mit der Theo-Hespers-Stiftung Eltern, Kinder und Lehrer mobilisieren.

Kirchengemeinden und verschiedene Parteien beteiligten sich. Wie viele Menschen am Ende zusammenkommen, wird sich zeigen. Die Polizei rechnet mit mehr Teilnehmern, als angemeldet wurden.