Lärmbelästigung im Stadtteil Hardt Grüne fordern Tempolimit auf der A 52

Hardt · Selbst bei geschlossenen Fenstern findet mancher Hardter keine Ruhe im Schlaf. Der Grund ist das Rauschen der angrenzenden Autobahn. Versuche, daran etwas zu ändern, hat es schon gegeben.

Die Grünen greifen das Thema Geschwindigkeitsreduzierung auf der A 52 in Hardt wieder auf. Die Lärmsituation für die Anwohner ist seit fast 15 Jahren Thema in der Mönchengladbacher Politik.

Einst hatten Bürger Unterschriften gesammelt und sich an die Politik gewandt. Die Grünen beantragten 2008 in der damaligen Bezirksvertretung Hardt, die Geschwindigkeit auf maximal 100 km/h zu reduzieren. Damit sollte „eine Minderung der Lärmbelastung und eine Verbesserung der lufthygienischen Situation“ erreicht werden. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen. Im nächsthöheren Gremium, dem Bau- und Planungsausschuss der Stadt, fand das Anliegen allerdings keine Mehrheit und wurde abgelehnt – unter anderem mit den Stimmen der SPD.

Seitdem ist in Hardt nichts passiert: Auf der Autobahn gibt es in diesem Bereich keinerlei Tempolimit, das Verkehrsaufkommen soll nach Aussage der Grünen unter Bezug auf die Bundesanstalt für Straßenwesen seit 2007 pro Tag um 10 000 Fahrzeuge gestiegen sein. „Die Lärmbelastung der Hardter Bürger hat im Lauf der Jahre kontinuierlich zugenommen“, sagt Klaus Barthels von den Grünen. „Es ist dort extrem laut, ich war bei Bürgern im Schlafzimmer, selbst mit geschlossenem Fenster hört man dort ein ständiges Rauschen“, so Parteifreundin Gaby Brenner. Das beziehe sich auf den Bereich von der Brücke L 3 Rickelrather Straße bis zum Kreuz Mönchengladbach AS 7.

Brenner sieht „ausreichend Gründe, die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h“ in diesem Bereich herabzusetzen. Außer Gesundheit, Lärm und Verkehrssicherheit spiele der Klimaschutz eine große Rolle. „Immerhin hat die Stadt vor Kurzem den Klimanotstand erklärt“, sagt Brenner. Sie verweist auf ein städtisches Klimagutachten aus 2007, wonach eine „Reduktion von Emissionen durch Verkehrsminderung und Geschwindigkeitsbeschränkung entlang der A 52“ empfohlen wurde. Auch danach sei nichts geschehen.

Die Autobahn GmbH des Bundes ist zuständig für die Autobahnen

Daher haben die Grünen das Thema wieder aufgegriffen. Neu ist, dass die Autobahn GmbH des Bundes zuständig ist für alle Angelegenheiten im Zusammenhang mit Betrieb, Unterhaltung und Ausbau von Autobahnen, zuvor lag das in der Hand der Bundesländer. Entsprechend wandten sich Brenner und Barthels mit einem Brief an die Niederlassung Rheinland in Krefeld, um ein Tempolimit an der A 52 in Hardt anzufragen. „Die Grünen sind nicht bereit, ein weiteres Jahrzehnt auf eine Problemlösung zu warten“, sagt Barthels.