Klinik aus Mönchengladbach zeigt Solidarität Gladbach nimmt Patienten aus Holland auf
Mönchengladbach · Die Kliniken Maria Hilf haben noch reichlich Kapazitäten an Beatmungsgeräten.
. Die Kliniken Maria Hilf zeigen Solidarität und haben am Wochenende Patienten aus den Niederlanden aufgenommen, die schwer an Covid-19 erkrankt sind. Das teilte ein Sprecher der Kliniken am Sonntagabend mit. Demnach habe der Sektionsleiter der internistischen Intensivmedizin der Kliniken, Hendrik Haake, am Sonntagvormittag kurz hintereinander zwei Anrufe aus den Niederlanden erhalten. Danach sei es schnell gegangen. Ein kritisch kranker Patient kam den Angaben zufolge schon nach wenigen Stunden auf dem Landweg, ein weiterer wurde als luftgebundener Transport per Helikopter aus Rotterdam für die Intensivstationen der Kliniken Maria Hilf angekündigt.
Das Ganze hatte, so Sprecher Guido Dückers, eine Vorgeschichte: Das Erasmus Medical Center Rotterdam beziehungsweise die Universitätsklinik Münster als Koordinationsstelle hatten die Geschäftsführungen geeigneter Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen um Übernahme kritisch kranker Beatmungspatienten aus den Niederlanden gebeten. Das vor dem Hintergrund, dass in den Niederlanden auf 100.000 Einwohner nur sieben Intensivbetten kommen, in Deutschland sind es etwa 34.
Der medizinische Geschäftsführer der Kliniken Maria Hilf, Prof. Andreas Lahm, habe dem Ärztlichen Direktor der Uniklinik Münster auf die Anfrage sofort die Übernahme zweier Patienten aus den Niederlanden zugesagt, die hätten sich umgehend gemeldet. Lahm betont, sein Haus gehöre im Rheinland zu den am besten aufgestellten Kliniken im Bereich Intensivmedizin, auch für Spezialverfahren wie Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO). „Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir freie Kapazitäten zur Verfügung für Schwerstkranke stellen.“
Die ECMO-Therapie beschreibe eine besondere intensivmedizinische Technik, die nur in wenigen spezialisierten Zentren in Deutschland und in Mönchengladbach nur in den Kliniken Maria Hilf angeboten werde, heißt es seitens der Klinik. Dabei übernimmt eine Herz-Lungen-Maschine teilweise oder vollständig die Atemfunktion des Patienten. Diese Therapie wird bei Patienten angewendet, deren Lungen schwerst geschädigt sind und die Versorgung der lebenswichtigen Organe mit Sauerstoff nicht mehr leisten können.
Den Angaben zufolge gibt es in den Kliniken Maria Hilf und der Umgebung noch reichlich Beatmungs- und Intensivkapazitäten. dr