Erinnerungskultur in Mönchengladbach Gymnasiasten erhalten Auszeichnung für Projekt

Rheydt · Ein Projektkurs hat die Geschichten der Menschen aufgearbeitet, an die mit den Stolpersteinen erinnert wird. Die Schüler beschreiben, wie die Arbeit sie verändert hat.

 Bürgermeisterin Josephine Gauselmann (li.) mit Lehrer und Schülern des Geschichtskurses am Hugo-Junkers-­Gymnasium.   Foto: Jana Bauch

Bürgermeisterin Josephine Gauselmann (li.) mit Lehrer und Schülern des Geschichtskurses am Hugo-Junkers-­Gymnasium. Foto: Jana Bauch

Foto: bauch, jana (jaba)

Sie werden oft übersehen, aber sie sind wichtig. Sie erinnern an etwas, dass nie wieder passieren darf: die Stolpersteine. Pflastersteine in Messing mit den Namen der Opfer des Nationalsozialismus erinnern am Wohnort der Menschen an deren Schicksal während des Nationalsozialismus in Mönchengladbach. Der Q1-Projektkurs Geschichte am Hugo-Junkers-Gymnasium wollte dieses Stück Erinnerungskultur in der Stadt noch einmal hervorheben und hat die Geschichten der Personen recherchiert und dokumentiert. Dafür hat der Kurs von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Mönchengladbach den Schulpreis „Engagement gegen das Vergessen – Jüdisches Leben in Mönchengladbach“ erhalten.

Die Arbeit des Kurses findet regelmäßig an einem Nachmittag in der Woche zusätzlich zum normalen Unterricht statt. „Wir haben das Thema Erinnerungskultur in mehreren Unterrichtsreihen erarbeitet“, erzählt Schüler Jan-Philipp Glatz. „Wir wollten ein Zeichen setzen, dass die Stolpersteine noch mehr Wertschätzung erfahren“, fügt er hinzu. „Wir haben die Steine auch gesäubert, damit sie wieder besser gesehen werden“, erzählt Kameradin Celine Neunkirchen.

Gemeinsam mit den anderen Teilenehmers des Kurses recherchierten sie im Stadtarchiv, um mehr zu den Personen zu erfahren. Die einzelnen Geschichten haben sie aufgeschrieben. „In einer Feierstunde zum 9. November haben wir die Bilder der Personen gezeigt und die Namen verlesen“, sagt Oberstudienrat Dominik Zuk. Das Projekt hat die Schüler nachhaltig beeinflusst und die Bindung gestärkt. „Ich achte jetzt sogar darauf, sie nicht zu betreten, wenn ich sehe, dass auf dem Weg Stolpersteine verlegt sind“, sagt Jan-Philipp. „Die Konfrontation mit den Stolpersteinen hat mir zu denken gegeben, dass es auch in meiner Heimatstadt Opfer der NS-Zeit gegeben hat“, erzählt Celine. Die erste Bürgermeisterin Josephine Gauselmann (SPD) dankte den Schülern für ihr Engagement und mahnte, immer wieder auf die Geschehnisse des Nationalsozialismus aufmerksam zu machen und sich dafür einzusetzen, dass nicht in Vergessenheit gerät, was nicht vergessen werden darf. Damit sich dieses Kapitel der Geschichte nie wiederhole.