Bunte Sitzmöbel aufgestellt Die Enzis stellen sich dem Praxistest

Gladbach/Rheydt. · Auffälliges Design, viele Varianten, auf ihnen zu sitzen oder zu liegen: Die Gladbacher haben die neuen Möbel in Beschlag genommen.

 Dennis Schiefer nutzt ein Enzi im Geropark als Liege.

Dennis Schiefer nutzt ein Enzi im Geropark als Liege.

Foto: Annabel Brenninkmeyer

Sie sind gelb und blau und sehen ein bisschen aus wie große Legosteine – „Enzis“ nennen sich die neuen Sitz- und Liegemöglichkeiten. Fünf stehen seit Anfang Juni im Geropark, fünf weitere auf der Wiese am Rheydter Markt. Nicht jedem gefällt das auffällige und bunte Stadtmobiliar, aber es wird gerne von den Gladbachern und Rheydtern genutzt.

Dennis Schiefer (28) liegt auf einem der Enzis im Geropark und sonnt sich. „Man kann hier sehr entspannt liegen, sogar in verschiedenen Positionen, und es ist echt bequem. Es könnten ruhig noch ein paar mehr aufgestellt werden.“ Er habe die Enzis zufällig beim Fahrradfahren gesehen und direkt eine Pause eingelegt. Auch Rosane Rodriguies (40) erzählt, sie habe die Enzis selbst schon getestet: „Die sehen schön aus, das ist eine gute Idee.“

Für manche aber sind die Standorte nicht alle ideal gewählt. Sie stehen praktisch alle in der Sonne, ohne Schatteneinfall. Daniel Uebacks (38) findet die Möbel eigentlich auch gut und habe auch schon selbst darauf gesessen und Zeitung gelesen: „Aber sie werden sehr schnell zu warm, wenn die Sonne stark scheint“, sagt der 38-Jährige, der sich aus diesem Grund auch auf dem kühleren Rasen unter einem Baum daneben niedergelassen hat. Grundsätzlich sind die Enzis mit ein wenig Aufwand versetzbar. Dafür müsste aber das Wasser darin zumindest zu einem Teil entlassen und anschließend wieder aufgefüllt werden.

 Dirk Langen lässt sich gerne auf den Enzis nieder, obwohl er die Sitzfläche als etwas zu hart empfindet.

Dirk Langen lässt sich gerne auf den Enzis nieder, obwohl er die Sitzfläche als etwas zu hart empfindet.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Auch Ana Santos (34) sagt, sie habe sich wegen der Hitze unter der Sonne auf die Wiese in den Schatten gesetzt. Sie findet außerdem das Aussehen gewöhnungsbedürftig: „Ich finde sie eigentlich gut, aber nicht so ansehnlich.“ Auch Herbert Kucksdorf (69) liegt zum ersten Mal auf den Enzis. Er genieße es, sich hier zu sonnen. „Noch lieber hätte ich mir allerdings Bänke gewünscht“, sagt er. Dirk Langen findet, dass die Sitzgelegenheiten im Park eine gute Idee sind. „Die Sitzfläche der Enzis ist allerdings etwas hart. Wahrscheinlich um Sachbeschädigung vorzubeugen.“

Insgesamt sind die Enzis sowohl in Rheydt als auch im Geropark gut besucht. Brautpaare nutzen die Ensembles für Hochzeitsfotos. Andere sonnen sich darauf und lesen ein Buch. Durch die außergewöhnliche Form geht das in ganz unterschiedlichen Varianten – viele sitzen, einige legen sich aber auch auf den Rücken oder auf den Bauch. Insbesondere Eltern mit kleineren Kindern entspannen sich auf diesen Liegen oft. Auch auf dem Rheydter Markt machen es sich dort besonders viele Familien gemütlich. An lauen Sommerabenden ist kaum ein Platz mehr frei.

Für zehn Enzis hat die Stadt
knapp 15 000 Euro gezahlt

Genau das hatte die Stadt auch beabsichtigt, als sie Anfang Juni das neue Mobiliar aufstellte. „Wir wollen die Verweilqualität im öffentlichen Raum weiter verbessern. Wir haben Vorschläge aus der Bürgerschaft aufgenommen und uns von gelungenen Beispielen aus anderen Städten inspirieren lassen“, sagt Bau- und Planungsdezernent Gregor Bonin. Die zehn Exemplare kosteten weniger als 15 000 Euro. CDU-Politiker Herbert Pauls, Bezirksvorsteher Nord, lobt: „Mit den Enzis kommt ein weiterer, neuer Mosaikstein hinzu, um die Aufenthaltsqualität im Geropark zu steigern.“ Zuletzt waren dort bereits dunkle Stellen von Gestrüpp freigelegt worden, marode Bänke und Spielgeräte wurden entfernt. Inzwischen reinigt die GEM den Geropark täglich.