Mönchengladbacher spenden 3465 Liter Blut

Freitag ist Weltblutspendertag. Das DRK zieht eine positive Bilanz.

Mönchengladbach. Die Mönchengladbacher waren 2012 vorbildlich: Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen, die sogar rote Zahlen schrieben, ist in dieser Stadt die Anzahl der Blutspender um 5,6 Prozent gestiegen. 6930 Mal spendeten Gladbacher ihren wertvollen Lebenssaft und damit 293 Mal häufiger als im Vorjahr. Für diesen Trend findet Heinz Kapschak keine Erklärung. Er sei auch bereits rückläufig: „Aufgrund des harten und langen Winters hat die Moral wieder nachgelassen“, sagt der Pressesprecher beim Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Die Hilfsorganisation veranstaltet in Gladbach pro Jahr mehr als 100 Blutspendetermine in allen Stadtteilen und erfüllt damit ihren Versorgungsauftrag, den das Land NRW dem DRK zugewiesen hat. In Mönchengladbach sind viele ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Die Blutabnahme selbst erfolgt durch Ärzte vom DRK Blutspendedienstes West aus Ratingen-Breitscheid. Ein halber Liter Blut wird pro Spende und Spender entnommen. Damit flossen im vergangenen Jahr 3465 Liter Blut aus Gladbach zum Zentrum für Transfusionsmedizin in Breitscheid: „Hier landen alle Blutspenden aus den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln“, sagt Kapschak.

Aus jeder Vollspende werden drei Produkte gewonnen: Eine Zentrifuge trennt Plasma, rote Blutkörperchen und Blutplättchen voneinander. Anschließend wandern die Konserven in die 170 Krankenhäuser der Region: „Blut aus Mönchengladbach kommt also nicht unbedingt hierher zurück“, betont der Pressesprecher.

Im Schnitt braucht jeder Mensch einmal in seinem Leben eine Blutkonserve. Neben Unfallopfern und Patienten mit Organtransplantationen sind vor allem Krebspatienten auf Blutpräparate angewiesen. Für eine Operation können bis zu 100 Spender nötig sein. Einen Ersatz für ihre Hilfe gibt es nicht: „Blut kann nicht künstlich hergestellt werden“, sagt Heinz Kapschak. Dringend gebraucht werde es etwa in den Hochwassergebieten, da dort zurzeit keine Blutspendetermine stattfinden könnten.

Obwohl die Gladbacher ihr Blut so vorbildlich abgegeben haben, reist niemand aus dieser Stadt zum Weltblutspendertag am Freitag nach Berlin. Bereits zum zehnten Mal ehrt das DRK in der Hauptstadt 65 Blutspender aus allen Bundesländern und erinnert damit an Karl Landsteiner, den Pionier der Transfusionsmedizin.