Musik-Komödie: Und ewig küsst das Käthchen

„Kiss me, Kate” feiert am Samstag im Theater Premiere.

Mönchengladbach. Wie nahe Dichtung und Wahrheit nebeneinander liegen können, darüber können sich die Gladbacher Theaterbesucher bei dem Stück "Kiss me, Kate" nach der Musik von Cole Porter überzeugen. Unter der musikalischen Leitung von Kenneth Duryea bringt Regisseur Reinhardt Friese die musikalische Komödie mit viel Zeitkolorit und "viel Augenzwinkern" auf die Theaterbühne.

Getreu der Premierenfassung von 1948 bleibe man mit der Inszenierung, so Friese, in der Entstehungszeit der 40er und 50er Jahre. Neben den dramaturgischen Gründen, wie etwa das Telefonieren oder die Musik des Jazz und Swing, habe diese Zeit-Darstellung auch ästhetische Gründe. In Form eines Rampenfrontalspiels agieren die Akteure nur in Richtung der Zuschauer, wie man es in den früheren Broadway-Aufführungen kannte.

Zu einem unterhaltsamen, für Zuschauer interessanten Bühnenspiel selbst, in dem sich die Ebenen zwischen Sängern zu Schauspielern verwischen, liefert die Handlung ausreichend Stoff. "Kiss me, Kate" bietet neben der "witzigen Orchestrierung", so Dramaturgin Ulrike Aistleitner, vor allem Auseinandersetzungen, Missverständnisse, Spannungen und turbulente Situationen.

"Backstage" erlebt man so das geschiedene Ehepaar Fred Graham und Lilli Vanessi, das "frontstage" gemeinsam in Rollen der Shakespeare-Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung" schlüpft. Liebe und Eifersucht, Show und Business bestimmen von nun an das Geschehen. Neben dem heiter-ironischen Kampf der Geschlechter bekommt das Publikum aber auch einen Blick hinter die Kulissen eines nicht alltäglichen Theaterbetriebes. Augenzwinkernd sei daher auch der Kommentar zu dem Musical. "Die Theaterleute nehmen sich selbst auf die Schippe", erklärt Regisseur Friese und ergänzt: "Aus Shakespeare ein Musical zu machen, ist ja auch schon was."

Weitere Vorstellungen: 23. März, 20 Uhr, 1. April, 18 Uhr, 3., 5. April, 19.30 Uhr. Karten: Tel. RY 6151 100.