Muttertag bremst Radtag aus
Zum Event zugunsten des Münsters kamen 673 Sportler.
Mönchengladbach. 212 Fahrer gingen am Sonntag um 6.30 Uhr auf die 230 Kilometer lange Marathon-Strecke. Sie waren die ersten, die bei „Radeln fürs Münster“ von der Bischöflichen Marienschule aus starteten. 397 starteten später auf den Radtouristik-Etappen über 41, 71, 111 und 151 Kilometer. 64 Sportliche wählten die Volksradstrecke über 20 Kilometer. Nach sechs Stunden und 37 Minuten ist Marc Weisshaupt als erster Marathonfahrer zurück im Ziel, kurz darauf folgten Clemens Beyer und Hans-Peter Vranken.
Nur wenig später ließ sich Albert Fröhlich mit hochrotem Kopf neben Johann Konder, Organisator der Fahrt und stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums an der Viersener Straße, auf einen Stuhl fallen. „Die Strecke war falsch gemessen“, sagte der Mathematiklehrer der Schule. Ursprünglich hatte er die 151 Kilometer fahren wollen, „aber dann war es mir zu langweilig.“
Konder zuckte die Schultern. Fröhlich wollte aber nicht nur meckern: „Die Verpflegung ist einmalig.“ Das Obst, die Müsliriegel, die vielen Getränkestände. „Das ist gesünder, als wenn ich allein unterwegs bin.“ Da nehme er nie etwas mit, trinke auf dem Weg gerade mal einen Kaffee. „Um 13 Uhr haben wir noch einen weiteren Getränkestopp in der Heinsberger Gegend eingerichtet, für die Marathonfahrer“, berichtete Konder.
Besonders die Brötchen am Morgen haben Fröhlich geschmeckt — mit Körnern und Rosinen. „Von einem Waldnieler Bäcker“, erzählte Konder, und Fröhlich überlegt, dorthin in Zukunft Sonntagmorgens mit dem Rad zum Brötchenholen zu fahren: „Der Bäcker muss mindestens 15 Kilometer weit entfernt sein.“
Fünf Minuten nach seiner Rückkehr vom Marathon fragte Dietmar Krüger am Kuchenstand mit ruhiger Stimme völlig entspannt nach der Zeit des Schnellsten. „Gott sei Dank! So langsam war ich ja gar nicht!“ Der 52-Jährige radelt den Marathon seit es ihn gibt mit. „Das würde ich nicht machen, wenn es langweilig wäre.“ Er fährt gemeinsam mit Vereinskameraden insgesamt 10 000 Kilometer im Jahr. „Das macht Spaß. Und wenn man sich quälen muss, ist es in der Gemeinschaft leichter.“
Wegen des warmem Wetters und des Muttertags blieb die Teilnehmerzahl mit 673 Männern, Frauen und Kindern erneut hinter den erhofften tausend zurück. Im Vorjahr waren es wegen des Regens nur 350 Teilnehmer gewesen. Den Erlös des Rennens erhält der Münsterbauverein.