Nahverkehr: Busfahrten mit dem Rollstuhl - Hilfen bei Hindernissen
Für Menschen, die mit einem Rollstuhl oder mit einem Rollator unterwegs sind, soll die Busnutzung stressfreier werden.
Mönchengladbach. Heidi Ommeln ist zufrieden mit den Gladbacher Busfahrern. „Nur ausnahmsweise ist mal einer von ihnen unfreundlich. Sie sind halt oft im Stress. Das verstehe ich“, sagt die Frau aus Uedding, die in ihrem Rollstuhl zum Bussteig am Gladbacher Hauptbahnhof gekommen ist, um sich darüber zu informieren, wie ihre Busfahrten in Zukunft noch stressfreier werden könnten.
Die NEW hat Rollstuhlfahrer und Rollatornutzer eingeladen, das Ein- und Aussteigen direkt am Bussteig zu üben. Heidi Ommeln fährt über die ausgeklappte Rampe des Niederflurbusses in den Fahrgastraum und anschließend wieder hinaus. Das ist hier kein Problem, weil es einen 16 Zentimeter hohen Bordstein gibt, der dafür sorgt, dass die Passagiere nur geringe Höhenunterschiede zwischen Bordsteinkante und Einstieg überwinden müssen.
An vielen anderen Stellen in der Stadt sieht das leider noch anders aus. „In Gladbach gibt es 1200 Bushaltestellen, von denen 300 mit den höheren Bordsteinen ausgerüstet sind. Bis 2024 müssen alle damit ausgestattet sein“, sagt Dieter Harre, Geschäftsführer der NEW mobil und aktiv.
Erwin Hanschmann, Verkehrssicherheitsberater bei der Gladbacher Polizei, erklärt Heidi Ommeln, wie hilfreich für sie die „Hilfe-Taste“ innen und außen am Bus ist. Damit wird der Busfahrer informiert. Er schaltet dann das automatische Schließen der Tür aus, damit etwa Rollstuhlfahrer in Ruhe ein- oder aussteigen können.
In allen Bussen gibt es per Aufkleber einen wichtigen Hinweis für Menschen mit Rollatoren. Darauf steht: „Liebe Rollator-Nutzer! Zu ihrer eigenen Sicherheit: Bremse feststellen. Nicht draufsetzen.“
Hanschmann schult Senioren genauso wie Busfahrer und weiß deshalb, dass sich die Interessen der beiden Gruppen nicht immer miteinander vereinbaren lassen. „Viele Fahrgäste glauben beispielsweise, dass der Busfahrer immer aussteigen und helfen, außerdem noch alles sehen muss. Das kann er aber nicht, wenn der Bus voll besetzt ist“, sagt Hanschmann.
Busfahrer Alexander Schipperges bestätigt das. „Wir haben wegen des stärkeren Verkehrs immer mehr Stress. Häufig sind Haltestellen auch zugeparkt. Trotzdem kann ich Rollstuhlfahrern fast immer helfen“, sagt er. Heidi Ommeln ist übrigens davon überzeugt, dass es auch viel einfacher geht: „Ich freue mich immer, wenn mir Passenten ihre Hilfe anbieten.“