Netz für schnelleres Internet soll ausgebaut werden
Bis Juni sollen mehrere Gladbacher Stadtteile ans Glasfasernetz angeschlossen werden.
Eine Online-Agentur ist mit Höchstgeschwindigkeit im Internet unterwegs. Sollte man meinen. Bei „Elements of Art“ im Gewerbegebiet An der Eickesmühle „kamen wir bisher nie über die Sockelgeschwindigkeiten hinaus“, sagt Geschäftsführer Sebastian Leppert. „Das Gelände ist toll, aber die Kapazität der Leitungen, von denen einige sogar kaputt sind, ist ein echter Makel.“ Und ein Standortnachteil. Und nicht nur An der Eickesmühle, auch an etlichen anderen Stellen in der Stadt gibt es in Sachen schnelles Internet weiße Flecken auf der Landkarte.
Das soll sich ändern. Das Unternehmen Deutsche Glasfaser will in drei Phasen 33,8 Millionen Euro investieren, um die weißen Flecken mit Breitband zu versorgen. Los geht’s ab sofort in den besonders vom schnellen Internet abgeschnittenen Gewerbegebieten An der Eickesmühle und Giesenkirchen-Nord/Erftstraße. Bis Juni soll dort schon alles fertig sein. „In 374 Kilometern Graben verbauen wir 26,4 Millionen Kilometer Glasfaser“, sagt Marco Westenberg von Deutsche Glasfaser. 22 000 Menschen und mehrere hundert Unternehmen könnten so zusätzlich in den Genuss schnellen Internets kommen.
„Ob Regiopark, Nordpark oder Flughafen: Überall ist die Breitbandabdeckung katastrophal“, sagt Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung. Diese hat bei der Erstellung der städtischen Breitbandstrategie die Koordinierungsfunktion inne. 50 000 Euro Fördermittel vom Bund wurden schon eingeheimst, in einem weiteren Schritt soll unter anderem die Stelle eines städtischen Breitbandkoordinators besetzt werden. „Der Breitbandausbau ist ein wesentlicher Faktor, wenn wir über Standortqualitäten sprechen“, sagt Bau- und Planungsdezernent Gregor Bonin.
Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung
In Wanlo, Wickrathberg, Buchholz, Wickrathhahn, Sasserath, Herrath und Beckrath startet die Deutsche Glasfaser in Kürze mit der Nachfragebündelung. Dabei wird in einem jeweils dreimonatigen Prozess abgeklopft, ob mindestens 40 Prozent der angefragten Haushalte im definierten Anschlussgebiet einen Glasfaseranschluss beauftragen wollen. Auch für Gewerbegebiete gibt es solche Mindestanforderungen, damit sich der Ausbau rechnet. Verlegt werden Gigabit-Leitungen, ein Vielfaches an Datenkapazität dessen, was die Planungen von Bund und Land vorsehen.