Neue Mitte – der erste Schritt

Gremien für die Aufstellung des Bebauungsplans. Bürger sollen „umfangreich“ informiert werden.

Mönchengladbach. Darüber, ob die Viersener Straße/ Stepgesstraße für den Durchgangsverkehr dauerhaft gesperrt werden soll, damit der Essener Projektentwickler Mfi sein Einkaufsparadies "Gladbach-Arcaden" in Richtung C&A bauen kann, hat es gerade in der Ampel sehr kontroverse Diskussionen gegeben. Doch die Essener beharren darauf. Das Motto: Sonst lohnt sich der Neubau - er soll rund 150 Millionen Euro kosten - nicht.

Am Dienstagabend nun haben die Bezirksvertretung Nord und das Stadtgremium für Planen/ Bauen den Weg frei gemacht für die Aufstellung des Bebauungsplanes und die mögliche Dauer-Sperrung. Anschließend, allerdings ohne Öffentlichkeit, stimmten die Politiker, wenn auch nicht alle, für den Verkauf der Grundstücke.

"Autos raus" bezieht sich auf die Bereiche ab Steinmetzstraße bis Abteistraße der Viersener Straße und Stepgesstraße. So sollen das Haus Erholung und damit das Museum Abteiberg beziehungsweise Rathaus Abtei weiterhin per Auto erreichbar sein. Im "Sperrbezirk", der nach jetzigem Stand noch etwa 12,80 Meter breit sein soll (weniger ist laut Stadt nicht erlaubt), haben dann Fußgänger, Radfahrer, Rettungsfahrzeuge und womöglich auch ÖPNV-Busse freie Bahn. Es sei genügend Platz für zwei Spuren, heißt es.

Mfi will entlang der gesperrten Viersener Straße Schaufenster beziehungsweise einen Eingang anlegen. Auch C&A plant in dem Bereich eine Erweiterung, wobei es dann ebenfalls Schaufenster gibt, die die "Fußgängerzone" aufwerten.

Zum Neubau: Für die "neue Mitte" sollen - Anfang 2012 - Schauspielhaus, Theatergalerie und Lichthof abgerissen werden. Das Iduna-Hochhaus bleibt stehen, Mfi wollten nicht so viel an die irischen Eigner zahlen. Die hätten beim Preis mächtig gepokert. Das neue Handels- und Diensleistungszentrum (HDZ) hat etwa 23.000 Quadratmeter Verkaufsfläche. Davon kommen 17.000 Quadratmeter neu hinzu.

Um wegen der abgenickten Viersener Straße/Stepgesstraße einen Verkehrskollaps zu vermeiden, sollen mehrere Straßen/ Kreuzungen im Umfeld ausgebaut werden, nicht nur Waldnielder Straße/ Sternstraße.

Technischer Beigeordneter Andreas Wurff rechnet nach Eröffnung der Arcaden mit zusätzlich 2.000 Autos täglich, neben 400 existierenden Parkflächen (im zum Projektgebiet gehörenden Parkhaus Steinmetzstraße) müssten 400 bis 500 Plätze dazukommen (u.a. auf dem Dach des neuen Schopping-Centers).

Für den großen Neubau soll es einen Fassadenwettbewerb geben, auch für die Nachbar-Gebäude. Die Bürger würden "umfassend" informiert und beteiligt - wohl auch durch Mfi.