Neues Konzept: Ein Theater-Drama geht zu Ende

Am Mittwoch, 25.3., wird die Zukunft der Vereinigten Bühnen langfristig gesichert – mit bitteren Folgen für die Mitarbeiter.

Mönchengladbach. Wenn am Mittwochabend alles gut geht, findet ein langes Drama doch noch ein harmonisches Ende. Die Finanzen des Theaters wären bis 2015 gesichert, die Qualität des Angebots vermutlich auch.

Und der künftige Intendant Michael Grosse hätte endlich Planungssicherheit und könnte seinen Vertrag unterschreiben - all dies, wenn das Theaterkuratorium das Zukunftskonzept absegnet, das die CDU am vergangenen Freitag vorgestellt hat.

Doch in der Belegschaft des Theaters mischt sich in die Erleichterung ein gutes Stück Beklemmung. Denn die hart erkämpfte Einigung zwischen Grosse, der Politik und den Kulturdezernenten beider Städte wird wohl auch auf Kosten der Mitarbeiter gehen.

Das Gespenst vom Haustarifvertrag, das schon länger durch die Theaterflure geistert, nimmt Gestalt an. Denn die 900 000 Euro, die Krefeld und Mönchengladbach ab 2010 zusätzlich bereitstellen, reichen spätestens ab 2012 nicht mehr aus.

Die Lücke muss das Theater - dann bereits eine eigenständige gGmbH - selbst schließen. Wie groß sie sein wird, hängt auch von der wirtschaftlichen Lage und der Lohnentwicklung ab. "Um die Lücke zu schließen, ist das Mittel eines Haustarifvertrags denkbar", sagt Michael Grosse. In der Regel bedeutet das, die Beschäftigten hätten weniger im Portmonee.

"Vom Pförtner bis zum Generalintendanten leistet jeder seinen Beitrag", erklärt Grosse. "Im Gegenzug sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen." Erfahrung mit dem Modell hat der Intendant an seinem jetzigen Wirkungsort in Schleswig. Das dortige Landestheater arbeitet mit Haustarifen.

Die Krefelder SPD sieht den Punkt kritisch. "Wenn man weniger zahlt als anderswo, macht man das Haus nicht gerade interessanter für gute Leute", sagt deren kulturpolitischer Sprecher Klaus Kokol.

Problematisch findet er auch die im Actori-Gutachten vorgeschlagenen Jobkürzungen, die Grosse ebenfalls umsetzen will: Vier Stellen im Orchester und zwei im Chor sollen wegfallen. "Das ist künstlerisch kontraproduktiv", findet Kokol. "In Zeiten wie diesen sollte man die Qualität eher steigern."

Eine Mehrheit wird der CDU-Vorschlag Mittwochabend dennoch bekommen. Denn neben der Krefelder FDP signalisiert auch die Gladbacher SPD Zustimmung. Hier war der Kampf um die Theaterfinanzen noch härter als in Krefeld. "Mit dem jetzigen Konzept hätten wir die Ruhe, mittelfristig zu planen", sagt Michael Grosse. Vorausgesetzt, am Abend geht alles gut.