Mönchengladbach. Ein Holzstuhl zum Sitzen, eine gasbetriebene Standheizung für etwas Wärme - das alles in einem Holzhäuschen, das gerade mal einen Meter Breite misst.
Hannelore Abeln (57) und Angelika Schwarz (47) haben sich seit nunmehr vier Monaten an diesen engen Arbeitsplatz gewöhnt. Beide Frauen zählen zu den zehn Aufsichtskräften am Museum Abteiberg, die direkt vor dem Eingang zum "End", der großen Außenskulptur von Gregor Schneider, in Schichten Wache schieben.
Während sie sich in den letzten 15 Jahren ausschließlich um das Innere des städtischen Museums kümmerten, sind Hannelore Abeln und Angelika Schwarz für neun Monate im Außeneinsatz. Doch das hat auch seinen Vorteil, wie die Jüngere der beiden findet. "Man kommt mit den Menschen ins Gespräch", sagt Angelika Schwarz.
Vor allem werden die einzelnen Besucher, bevor sie im Abstand von drei Minuten den 70 Meter langen Tunnel betreten, über die Begebenheiten zum Kunstwerk informiert. "Halten sie sich links, wenn sie die Zimmer sehen wollen, achten sie dazwischen auf die Notausgangstüre und fahren sie mit dem Aufzug wieder hoch" lauten dabei ihre kurzen Ratschläge.
Über Reaktionen der Besucher wissen die beiden Aufsichtskräfte überwiegend Positives zu erzählen. "Nur wenige Menschen kommen zurück, weil sie auf einmal Panik haben", stellt Hannelore Abeln ein wenig überrascht fest. "Jeder geht mit der Dunkelheit auch anders um", ergänzt ihre Kollegin.
Im "End" waren beide Frauen auch schon. Während Angelika Schwarz am Anfang durch den schwarzen Tunnel ging, hatte ihre ältere Kollegin mit einem Gang lange gewartet.
"Ich hatte schon ein bisschen Panik", gesteht Hannelore Abeln. Ein Ende der mittlerweile international bekannten Außenskulptur ist in Sicht: Nach neun Monaten soll das Kunstwerk komplett abgebaut werden. Ansonsten würde die zuständige Gerüstbaufirma eine weitere Standzeit des Kunstwerkes in Rechnung stellen, sagt Museumssprecher Uwe Riedel.