Nierser Schüler vermissen ihren Ex-Schulleiter schon jetzt

Nach drei Jahren als Chef der Realschule an der Niers ist Ralph Zinnikus zur Bezirksregierung in Düsseldorf gewechselt.

Mönchengladbach. Ein „besonderes Geschenk für einen besonderen Schulleiter“ erhielt Ralph Zinnikus am Samstag bei seiner Abschiedsfeier in „seiner“ Realschule an der Niers: Fünf Schüler hatten als Abschlussarbeit in Kunst eine Pappmaché-Figur gebaut: Sie trug Krawatte und Sakko und hatte Burger und Torte unter die Arme geklemmt. „Weil unser Ex-Schulleiter ein Genussmensch ist“, erklärt Kunst- und Deutschlehrerin Andrea Kilian-Zänger.

Auch sonst hatten sich ehemalige Schüler, Kollegen und Wegbegleiter von Zinnikus zu seiner Abschiedsfeier im Forum der Gesamtschule Rheydt-Mülfort einiges einfallen lassen: Neun Schülerinnen der Klasse 9d präsentierten zu Technomusik ihren Tanz im „Jumpstyle“. Dazu lockerten Schüler das Programm durch Darbietungen am Klavier auf.

Zinnikus freute sich sichtlich: „Mit dem Selbstbewusstseinsschub, den ich durch die Reden erhalten habe, muss mein privates Umfeld jetzt einige Zeit lang kämpfen.“ Es ist dieser trockene Humor, den sowohl ehemalige Schüler wie Pia Hansen (16) als auch frühere Kollegen wie Andrea Hünecke besonders mögen. Aber auch seine Schülernähe, Freundlichkeit, Redegewandtheit und Führungsqualität.

Drei Jahre war Ralph Zinnikus Schulleiter der Realschule an der Niers, davor Konrektor an den Realschulen Volksgarten und Viersen. Lehrer ist er geworden, weil er „gerne mit jungen Leuten arbeitet“ und es „wertvoll findet, gut ausgebildet zu werden“. Zudem mag der 46-Jährige seine Fächer Deutsch, Geschichte und praktische Philosophie.

Die größten Änderungen während seiner Zeit als Schulleiter waren die Namensänderung der Schule 2011 von Realschule Rheydt in Realschule an der Niers und die Kooperation mit anderen Schulen, vor allem mit der Gesamtschule Rheydt-Mülfort und der Hauptschule Dohr. So haben ehemalige Schüler der Realschule seit 2010 die Möglichkeit, die Oberstufe der Gesamtschule zu besuchen.

Da er „mal was Neues“ machen wollte, hat er umgesattelt und arbeitet seit Oktober 2012 als Dezernent für Weiterbildung und Kultur bei der Bezirksregierung NRW in Düsseldorf. Der 46-Jährige vermisst seine Schüler, aber auch sein „einzigartig tolles Kollegium“. Zinnikus: „Es war ein Glück, diese Schule zu leiten“.

Sein Nachfolger könnte Werner Müller werden. Der 46-Jährige ist derzeit kommissarischer Schulleiter. Er würde gerne die mediale Wirkung der Schule verbessern, die Konzeption des betreuten Ganztagsangebotes ausbauen und die Unterrichtseinheiten verändern: Statt 45-Minuten-Unterricht soll es Doppelstunden von 90 Minuten geben. Es gibt einige Sachen, die er sich von Zinnikus abgucken würde: „Vor allem seine Führungsqualitäten und sein demokratisches Verständnis von Schule.“