OB-Wahl: Wer tritt für die FWG an?

Peter Blümel stellt sich dem Mitgliedervotum. Stefan Wimmers will keine Kampfabstimmung.

Mönchengladbach. „Das sind doch alles nur Spekulationen.“ Mit klaren Worten tritt Erich Oberem, Vorsitzender der Freien Wählergemeinschaft, den immer lauter werdenden Gerüchten entgegen, dass Stefan Wimmers für die FWG im kommenden Jahr als Oberbürgermeister-Kandidat antreten werde.

Nahrung erhielten die Gerüchte unter anderem durch einen Eintrag im Internetauftritt der FWG. Dort wird Wimmers ausgiebig als „unser neues Mitglied“ vorgestellt. Der 52-jährige Rechtsanwalt wird dort mit den Worten zitiert: „Ich möchte meinen Bekanntheitsgrad und meine Erfahrung in den Dienst dieser Partei stellen, um maximalen Erfolg durch hohes Vertrauen der Menschen in Fleiß, Ausdauer, Kritikfähigkeit und Kompetenz der FWG zu erzielen.“

Weiterer Anlass für die Spekulationen: Wimmers ist kein Mann der zweiten Reihe. 2004 war er für die CDU als Oberbürgermeister-Kandidat ins Rennen gegangen — und hatte sich im ersten Wahlgang auch gegen den SPD-Kandidaten Norbert Bude durchsetzen können. Im entscheidenden zweiten Wahlgang hingegen unterlag er knapp.

Insgesamt saß Wimmers zehn Jahre lang für die CDU im Rat. 2009 hatte er sich erneut um ein Mandat beworben, seine Kandidatur aber zurückgezogen, als mit Anette Bonin eine Gegenkandidatin antrat. Nachdem er im Herbst dieses Jahres parteiintern eine weitere Niederlage — gegen Martin Heinen, Vorsitzender der Jungen Union — bei der Verteilung der Wahlbezirke einstecken musste, zog Wimmers Konsequenzen und trat Anfang Oktober aus der CDU aus.

Die Entscheidung, wer für die FWG ins Rennen geht, liegt bei den Mitgliedern, die am Freitag im Haus Erholung zusammenkommen. „Herr Wimmers hat von der FWG weder Offerten erhalten noch Offerten gemacht“, sagt Oberem. Er könne jedoch nicht ausschließen, dass Wimmers am Freitag aus den Reihen der Mitglieder vorgeschlagen werde. Auf WZ-Nachfrage betont Wimmers, dass er niemandem im Weg stehen und nicht in eine Kampfabstimmung ziehen werde.

Klar ist nämlich mittlerweile, dass mit Peter Blümel ein langjähriges FWG-Mitglied seinen Hut in den Ring werfen wird. Der 53-jährige Rheindahlener, außerhalb der Politik Abteilungsleiter in der Santander-Bank und Vater zweier erwachsener Kinder, sitzt seit fünf Jahren für die FWG in der Bezirksvertretung West. Blümel hat seine Ambitionen Erich Oberem bereits vor etwa zwei Wochen mitgeteilt — und dieses kürzlich auch im sozialen Netzwerk „Facebook“ gepostet.

„Wenn Herr Blümel meint, dass es der richtige Weg ist, seine Ambitionen im Vorfeld der Mitgliederversammlung öffentlich zu machen, ist das seine Entscheidung“, sagt Oberem, der ausschließt, selbst als OB-Kandidat anzutreten: „Wollen würde ich es, aber damit würde ich weder mir noch der FWG dienen. Ich bin zu alt.“ Ansonsten möchte der 75-Jährige sich weder über Blümel noch über einen anderen möglichen OB-Kandidaten äußern: „Das ist Sache der Mitglieder, die in geheimer Wahl entscheiden werden.“