Organisation des Martinsmarktes verärgert die Händler

Marktstände und der Handel vor Ort konkurrierten mit ihrem Angebot.

Foto: Knappe

Der Martinsmarkt hat eine siebenjährige Tradition in Rheydt. Dieses Jahr kombinierte ihn das City Management zum ersten Mal mit einem zweitägigen Kunst- und Handwerkermarkt. Und so war die City am Sonntag bestens gefüllt, als gegen 13 Uhr auch die örtlichen Geschäfte öffneten. Wer auf der Suche nach handgefertigten Produkten oder stilvollen adventlichen Deko-Artikeln war, der kam erst am Sonntag auf dem Kunst- und Handwerkermarkt auf seine Kosten.

Ruth Schnarrer von der Schmuckboutique „Gosimo“

Da nämlich hatten Händler ihre Stände aufgebaut, die am Samstag nicht vor Ort waren. So gab es selbst gestrickte Wollbekleidung oder die aus Holz handgefertigten Herzen und Kerzenständer von Diana Christ. Werner Lorenz bot selbstgenähte, schicke Hosen, Röcke und Mützen für Kleinkinder an, und am Stand von Anke Bäcker konnten die Besucher ihre eigenen Ketten basteln. Auch die Schnitzereien aus Olivenholz oder die Glasuhren aus Ungarn waren außergewöhnlich.

Während die Händler übereinstimmend die schöne Atmosphäre der Rheydter Innenstadt lobten, stieß der Markt bei den Geschäftsleuten vor Ort auf ein geteiltes Echo: „Was dort angeboten wird, führen wir auch. Die Kunden kommen nicht in unseren Laden“, bedauerte Ruth Scharner, Mitarbeiterin in der Schmuckboutique „Gosimo“ am Samstag. Eine ähnliche Erfahrung machte auch Helga Lenders von „Casa Bea“: „Am Samstag blieben die Kunden aus“, sagte sie. Dafür sei das Geschäft am Sonntag aber gut frequentiert gewesen.

„Die Stimmung ist gut“, sagte Hanna Masuhr vom City Management. Zum ersten Mal hatte die Interessengemeinschaft die Organisation des Marktes in die Hände einer Agentur gelegt. „Das ist ein Anfang. Wir werden uns an einen Tisch setzen und überlegen, wie man das Konzept noch ausbauen kann“, sagte sie. Denn Plüschtiere, CDs und Putzmittel gehören nicht unbedingt auf einen Handwerkermarkt. Auch ein einheitliches Erscheinungsbild der 30 Verkaufszelte hätte für ein stilvolleres Ambiente gesorgt.

Für die Kinder ist der abendliche Fackelzug, den St. Martin hoch zu Ross anführt, und der mit der Mantelteilung auf dem Marktplatz endet, der Höhepunkt des Martinsmarktes. Dann endlich kamen auch ihre selbstgebastelten Laternen zur Geltung.