Passant findet toten Python

Ein Anrufer meldete der Polizei, er habe in einem Baum eine leblose Schlange gefunden. Die Feuerwehr konnte das Tier jedoch nicht bergen. Ein Hund soll es verschleppt haben.

Die Geschichte ist schon kurios: Da meldet sich am Dienstagabend ein Passant bei der Polizei und berichtet, dass er in einem Baum an der Straße Am Katharinenhof eine leblose Python-Schlange entdeckt habe. Seiner Einschätzung nach sei das Tier tot, erklärt er. Doch dies wird die ebenfalls alarmierte Feuerwehr nicht mehr feststellen können. Denn die 1,50 Meter lange Würgeschlange verschwindet plötzlich.

Die Einsatzkräfte waren an diesem Abend gerade ausgerückt, da kam der nächste Anruf des Passanten: „Der Python ist weg.“ Ein Hund von einer naheliegenden Freilaufwiese habe sich das Tier geschnappt und sei damit in der Dunkelheit verschwunden. Die Versuche des Hundehalters, seinen Vierbeiner zurückzupfeifen, seien nur teilweise erfolgreich gewesen. Der Hund sei zwar nach kurzer Zeit zu seinem Herrchen zurückgekehrt, jedoch ohne Python. Wo sich das Tier befindet, konnte gestern niemand sagen.

Geklärt werden kann deshalb auch nicht, ob der Python ausgebüchst war oder ausgesetzt wurde, oder ob er tot entsorgt wurde, ja noch nicht einmal ob es das Tier im Baum überhaupt gab. Bei der Polizei wird immerhin versichert, dass der Anrufer absolut seriös geklungen habe. Der Python wäre nicht die erste exotische Schlange, die im Stadtgebiet gefunden wurde. Im August 2016 jagte eine 1,20 Meter lange Kornnatter städtischen Mitarbeitern einen gehörigen Schreck ein. Sie hatten das Tier im Rathaus-Innenhof entdeckt. Zu dem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass die feuerrotte Schlange aus Nordamerika ungiftig ist. In diesem Fall lebte das Tier und war auch noch da, als die alarmierte Feuerwehr eintraf. Die Schlange wurde zu einer Tierhandlung gebracht, die sich auf Reptilien spezialisiert hatte.

Als ungefährliche Kornnatter entpuppte sich 2005 eine Schlange, die Zeugen beobachtet hatten, als sie am Alten Markt in der Kanalisation verschwand. Das 1,50 Meter lange Tier wurde anschließend per Kanal-TV gesucht und gefunden — ein Schlangenexperte konnte die Natter aus Nordamerika später einfangen und in ein Terrarium bringen. Auch im Gladbacher Tierheim werden immer wieder Exoten abgegeben, die als Haustiere nicht mehr erwünscht sind. „Wir hatten schon Schlangen, Vogelspinnen und Echsen“, sagt der Vorsitzende Gerd Gröne-Gormanns. Diese Tiere blieben jedoch höchsten einen Tag in der Unterkunft am Hülserkamp. Danach werden sie zu einem Terrazoo transportiert, der sich auf solche Gattungen spezialisiert hat.

Halter, die Tiere aussetzen, begehen übrigens eine Ordnungswidrigkeit. Dasselbe gilt, wenn Tierkadaver in Grünflächen entsorgt werden. Kleintiere wie kleine Hunde, Katzen oder Meerschweinchen dürfen, wenn sie nicht schwerer sind als 20 Kilogramm, auf dem eigenen Grundstück in einer Tiefe von mindestens 50 Zentimetern begraben werden. In Wasserschutzgebieten und in unmittelbarer Nähe öffentlicher Wege und Plätze ist dies allerdings nicht erlaubt. Wer keinen Garten hat beziehungsweise sein totes Tier dort nicht begraben möchte, kann es zur Tierkörperbeseitigungsanlage bringen.