Politiker beim Arbeitslosenfrühstück: Klage über Wohnungssituation
Zahlreiche Menschen ohne Job erzählen Politikern, wo sie der Schuh drückt.
Mönchengladbach. „Wahlkampf geht sicher anders“, so das Resümee von Matthias Merbecks, Leiter des Sozialdienstes, der mit den Kolleginnen Saskia Derichs, Steffi Neumann und Ulrike Tabara ein politisches Arbeitslosenfrühstück vorbereitet hatte. Und das mit Blick auf die Bundestagswahl am 22. September.
Gemeinsam konnten sie die Bundestagskandidaten Gülistan Yüksel (SPD), Günter Krings (CDU), Bernhard Clasen (Die Linke) und Hans-Joachim Stockschläger (FDP) begrüßen. Der Kandidat der Bündnis-Grünen, Gerd Brenner, hatte sich entschuldigt.
Anders als bei den üblichen Podiumsveranstaltungen war die Veranstaltung in das regelmäßig dienstags beim Volksverein stattfindende Arbeitslosenfrühstück eingebettet. So saßen die vier Parteienvertreter an verschiedenen Tischen mit arbeitslosen Frauen und Männern zum Austausch zusammen. Die Politiker stellten sich hierbei nicht nur persönlich vor, sie diskutierten auch mitunter sehr kontrovers, vor allem über sozialpolitische Themen.
Von Seiten der erwerbslosen Frauen und Männer wurden Themen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik angesprochen. Wie zum Beispiel Hartz IV, Leiharbeit und Rente und ihre Auswirkungen wie Armut, trotz langer, vorangegangener Erwerbsarbeit. Auch die schlechte Wohnsituation in Mönchengladbach wurde thematisiert.
Sogenannte „motivierende Maßnahmen“ für arbeitslose Jugendliche, generell die Bedingungen bei arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die freie Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln für Hartz-IV-Bezieher und der Wunsch nach Teilhabe und der Möglichkeit, Leistung erbringen zu können, wurden anregend bis kontrovers diskutiert.
Im Zuge der Gespräche wurden auch in Facetten die Angebote des Volksvereins für Arbeitslose erläutert. Der Volksverein gegen Arbeitslosigkeit feiert in diesen Tagen das 30-jährige Bestehen, die WZ berichtete.
SPD-Frau Gülistan Yüksel regte „einen intensiven Dialog an, um Politik im direkten Bezug zur Situation der Bürger gestalten zu können“. Das politische Arbeitslosenfrühstück war, wie Beteiligte feststellten, ein kleiner Beitrag zu Austausch und Wissen um die Situation betroffener Arbeitsloser und zu mehr Verständigung, wie es hieß. Red