Polizeichef trifft sich mit FC-Präsident

Köln-Präsident Spinner hatte einen Einsatz kritisiert.

Polizeipräsident Mathis Wiesselmann wird sich demnächst mit Werner Spinner, Präsident des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln, zum Gespräch treffen. Grund ist die Kritik von Spinner am Mönchengladbacher Polizeieinsatz bei der Demonstration von Köln-Anhängern Ende Februar in der Rheydter Innenstadt.

In einem Interview mit dem Bonner Generalanzeiger und der Kölnischen Rundschau sagte der FC-Präsident: „Beim friedlichen Marsch unserer Fans durch Mönchengladbach-Rheydt aus Protest gegen personalisierte Tickets kamen auf jeden Demo-Teilnehmer zwei Polizisten. Für derart übertriebene Einsätze habe ich kein Verständnis.“ Dazu erklärt Wiesselmann: „Ich bedaure es, öffentlich Zusammenhänge zu diskutieren, die man gesprächsweise klären könnte. Ich stehe aber auch gern weiter für ein Gespräch zur Verfügung.“ Das soll jetzt stattfinden. Denn die beiden haben miteinander telefoniert. Laut Wiesselmann war der Polizeieinsatz notwendig: „Wer vor Ort war, wie ich, konnte das ganz zwanglos feststellen.“

600 Köln-Anhänger waren am 20. Februar angereist, darunter 380 so genannte Problemfans. Neun Hundertschaften der Polizei hatten die Demonstration begleitet. Zwei Hundertschaften kamen von der Bundespolizei dazu. Wie jetzt bekannt wurde, war das Aufgebot an Schutzkräften auch deshalb so hoch, weil es vorher ein „konspiratives Treffen“ von rund 180 Gladbach-Fans, die als gewaltbereit eingestuft sind, in Erkelenz gab. Sie wollten sich in einen Zug nach Rheydt setzen, der fast zur gleichen Zeit ankommen sollte wie die Bahn mit den Anhängern aus Köln. Doch der Plan missglückte. Die Polizei bekam Wind von dem Vorhaben, der Zug mit den Gladbach-Fans wurde in Odenkirchen von Beamten der Bundespolizei so lange festgehalten, bis alle Köln-Fans den Bahnsteig verlassen hatten. So blieb an diesem Tag alles friedlich.