Preise: Baden soll einfacher werden
Die Tarif-Struktur für die Hallenbäder sollen sich ab 2013 ändern — billiger wird der Eintritt aber nicht.
Mönchengladbach. Kurz vor dem Jahreswechsel haben sich Ampel-Mehrheit und Opposition beim Thema Hallenbad-Preise noch einmal richtig gefetzt. Robert Baues und Frank Boss, beide CDU-Ratsherren und bei Sportthemen oft auf der Ziellinie, hielten SPD, FDP und Bündnis-Grünen vor, bei der Tarif-Frage zerstritten zu sein. Außerdem entziehe die Ampel dem städtischen Fachgremium „Freizeit, Sport und Bäder“ die nötige Mitsprache und Kompetenz.
Worum geht es? Mit der Wiedereröffnung des sanierten Rheydter Pahlkebades — terminiert ist sie für den 10. Februar, aber es könnte auch ein wenig später werden — sollen dort die Eintrittspreise deutlich steigen. Das beschloss jetzt der Stadtrat. Im Stadt-Fachausschuss war die Erhöhung ampel-seitig noch äußerst umstritten gewesen. Die neuen Tarife ab Wiedereröffnung sind dann identisch mit denen im Vitusbad.
Parallel zu „Mehr Geld fürs Abtauchen“ drückte die Ampel gegen den erklärten Willen der gesamten Opposition einen „Prüfauftrag“ durch. Demnach sollen sich Stadt-, NVV-Leute und externe Fachleute Gedanken darüber machen, wie die Tarifstruktur für die städtischen Hallenbäder „vereinfacht und optimiert“ werden kann. Die Antragsteller sind der Ansicht, dass das jetzige System für die Nutzer unübersichtlich ist. Das betonte für die Ampel der grüne Ratsherr Bernd Meisterling-Riecks. Er sprach von einer „verschachtelten Struktur“ mit bis zu 28 Preisangeboten.
Die jetzigen Tarife sollen folglich zum 1. Januar 2013 durch neue abgelöst werden. Vor der Sommerpause 2012 werde die Stadt der Politik sagen, wie die neuen Entgelte aussehen. Eines ist schon jetzt klar: Billiger wird das Kraulen nicht, denn jährlich schießt die Stadt für die Hallenbäder mehrere Millionen Euro zu, 2010 waren es rund fünf Millionen Euro. Das Geld bekommt die NVV AG, die die Bäder mit Dach managt. Die Freibäder gehören dem Großversorger.
Zum Pahlkebad: Bei einigen Angeboten wird der Eintritt fast doppelt so teuer. So soll die Familienkarte für zwei Erwachsene und bis zu drei Kindern 15,50 Euro statt 8,50 Euro (vor der Schließung) betragen. Sportdezernent Gert Fischer (CDU) begründet den Aufschlag damit, dass die Eintrittspreise für die Bäder „angepasst“ werden müssten. Die Preise im Vitusbad hätten sich bewährt. Und die sind höher als im Pahlkebad vor dessen Schließung.
Zwei Stunden Pahlkebad kosten für die Familie ab Februar 9,50 Euro, vier Stunden 12,50 Euro. Der Zwei-Stunden-Tarif für die Einzelperson über 18 Jahre klettert von vier auf 4,50 Euro.