Projekt Fahrradstadt: Per Rad die Stadt erkunden

Das Projekt 200 Tage Fahrradstadt geht in die zweite Runde. Die Bürger können ihre Stadt fahrradfreundlich machen.

Foto: Veranstalter

Mönchengladbach. 200 Tage Fahrradstadt dauern — so könnte man meinen — 200 Tage. Nicht so, wenn der Mönchengladbacher Norbert Krause beteiligt ist. Im September vergangenen Jahres war das Projekt abgeschlossen. Eigentlich, denn am Dienstag, 29. April geht es nun wieder los.

„Wir haben so eine positive Resonanz bekommen, dass wir nun wieder anfangen“, sagt Krause. Der Künstler fährt selbst viel und gern Rad. Und das, obwohl in Mönchengladbach die Autofahrer dominieren. „Wir wollen mit dem Projekt gemeinsam mit der Öffentlichkeit ein Radwegenetz entwickeln“, erklärt Gerald Artkämper, Verkehrsplaner der Stadt. „Auf bestimmte Strecken wollen wir uns dann fokussieren und diese auch beschildern.“

Zuerst soll jedoch ein „Erste-Hilfe-Routenplan“ entstehen, erklärt Krause. „Wenn sich die Bürger entscheiden tägliche Strecken mit dem Rad zu fahren, dann nutzen sie meist die Strecke, die sie auch vom Auto kennen“, sagt er. Oft seien die Menschen dann frustriert, dabei sei kurz daneben ein Radweg. Den kenne nur niemand. Der „Erste-Hilfe-Routenplan“ soll diese kenntlich machen und auch die Fahrradstrecken zwischen den einzelnen Stadtteilen aufzeigen. Dies sei auch das Ziel der Stadt, betont Artkämper. „Wir wollen den Anteil am Radverkehr in der Stadt stärken. Die Leute sollen motiviert werden auch mit dem Rad ins Büro zu fahren.“

Um mit den Bewohnern Mönchengladbachs weiter ins Gespräch zu kommen, gibt es die Kommunikationsplattform „Fahrradwerkstatt“. An fünf Terminen werden verschiedene Aspekte einer fahrradfreundlichen Stadt besprochen.

Mit den Bürgern sollen gemeinsam Lösungen besprochen werden. „Themen sind zum Beispiel das Parken“, erklärt Krause. „Dabei soll es nicht nur um die Radstation in der Stadt gehen, sondern auch um Lösungen für Zuhause. Wo kann ich mein Rad parken, ohne dass ich jedes Mal ganz in den Keller muss?“ Auch soll durch die Fahrradwerkstatt das Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer gefördert werden.

Bei der Auftaktveranstaltung werden die vier bis fünf Themen an Stehtischen diskutiert. Die Teilnehmer gehen rum und schreiben ihre Ideen auf die Tischdecken.

„Wie im vergangenen Jahr w ird es auch wieder spaßige Geschichten geben“, verspricht Krause. So soll ein Fahrrad-Poetry-Slam veranstaltet werden, und die Hochschule Niederrhein gestaltet gar ein ganzes Seminar zum Thema Radfahren. Die erste von den Studenten geplante Aktion findet am Wahlsonntag, 25. Mai, statt.

500 begeisterte Radfahrer sind im vergangenen Jahr auf der für einen Tag gesperrten Bismarckstraße geradelt. Alle 2000 Plaketten, mit denen man sein Fahrrad schmücken kann, waren weg.

„Auch dieses Jahr hoffen wir, dass wieder viele Bürger dabei sind“, sagt Krause. Die Plakette liegt im Café Van Dooren, der Radstation Rheydt und der Kulturküche aus und kann dort abgeholt werden.