Verbrechen Prozess wegen Sexualmords vertagt - Verteidigung stellt neuen Antrag

Ein Rentner steht in Mönchengladbach vor Gericht: Er soll seine betrunkene Lebensgefährtin so heftig sexuell missbraucht haben, dass sie verblutete.

Unser Archivbild zeigt die Ermittlungsarbeiten vor Ort im November 2016. Chefermittler Ingo Thiel (2.v.r.) überführte schon den Mörder des entführten Mirco aus Grefrath.

Foto: Reichartz

Mönchengaldbach. Im Prozess gegen einen 68-Jährigen wegen eines Sexualmords hat sein Verteidiger kurz vor dem geplanten Urteilsspruch einen neuen Antrag gestellt. Der Anwalt forderte am Freitag vor dem Landgericht in Mönchengladbach ein weiteres Sachverständigengutachten zur Todesursache und zu den Verletzungen des Opfers.

Sein Mandant wird beschuldigt, seine völlig betrunkene Partnerin zur Befriedigung seines Sexualtriebs misshandelt und dadurch getötet zu haben. Statt wie geplant die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung zu hören und anschließend das Urteil zu sprechen, schloss das Gericht daraufhin die Verhandlung. Wie es mit dem Prozess nun weitergeht, hängt von der Entscheidung über den Antrag für ein neues Gutachten ab. Eine weitere Sitzung wurde für den 12. Juli anberaumt

Das 55-jährige Opfer verblutete laut Anklage an inneren Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft bewertet die Tat als Mord, weil der Angeklagte zur Befriedigung des Geschlechtstriebs gehandelt habe.

Die Frau soll laut Staatsanwaltschaft vor der Tat bei einem Kneipenbesuch sehr viel Alkohol getrunken haben. Ihr Bruder und sein Angestellter hatten noch geholfen, sie nach Hause zu bringen und ins Bett zu legen. Dann ließen sie das Paar allein. dpa