Radfahrverein „Möwe Lürrip“ tritt in die Pedale

Der Radfahrverein „Möwe Lürrip“ hat eine sportliche und eine touristische Abteilung. Es mangelt aber an Nachwuchs.

Foto: Jörg Knappe

Mönchengladbach. Sonnig und warm war es am Wochenende — der Frühling scheint angekommen. Das zieht auch wieder viele (Renn-)Radfahrer auf die Straßen.

Denn Fahrradfahren wird als Freizeitvergnügen immer beliebter. Das sehen auch die Verantwortlichen des Radfahrvereins (RV) Möwe Lürrip so.

Von den 64 Mitgliedern ist die Hälfte bei Radtouristikfahrten (RTF) unterwegs, bei denen es weniger sportlich, dafür umso gemütlicher zugeht. Der Rennabteilung fehlt es allerdings an Nachwuchs. Das sieht man beim RV immer noch als Nachwirkung der vielen Dopingskandale bei den Profis.

Hinzu komme, dass viele Jugendliche im geeigneten Startalter von zwölf bis 14 Jahren wegen der langen Schulzeiten zu wenig Zeit fürs Training haben. „Wer im Amateurbereich vorne mitfahren will, muss jährlich bis zu 14 000 Trainingskilometer abspulen“, sagt der ausgebildete Trainer der Amateurfahrer, Robert Schumann.

Dafür muss der Nachwuchs fünfmal pro Woche für jeweils zwei bis drei Stunden aufs Rennrad steigen. Aushängeschild der Möwe-Rennfahrer ist der 22-jährige Nils Schumacher, der immer wieder auf Landesebene erfolgreich ist. Neben ihm gibt es im Verein fünf weitere aktive Rennfahrer. Robert Schumann möchte aber gerne Nachwuchsfahrer hinzugewinnen.

Wer es weniger sportlich mag, ist in der RTF-Abteilung gut aufgehoben. Dort geht es ohne großen Zeitdruck voran. Im vergangenen Jahr radelten diese Mitglieder insgesamt 78 000 Kilometer. Die zurückgelegten Strecken variieren zwischen 40 und mehr als 200 Kilometer.

„Rennabteilung und RTF machen viel zusammen. Zu erkennen sind alle Vereinsmitglieder an den einheitlichen Trikots“, sagt Detlef Bosbach, der seine Vorstandskollegen seit kurzem als Zweiter Vorsitzender entlastet.

Ganz ohne Vereinstrikot können Interessenten mitfahren, wenn sie nicht gleich Mitglied werden wollen. Für Hobbyfahrer bietet sich dafür beispielsweise das traditionelle Volksradfahren am ersten Maiwochenende auf einem beschilderten 25 Kilometer langen Rundkurs an.

Der alljährliche sportliche Höhepunkt der Lürriper Radsportler ist auch schon terminiert: Am 22. Juni findet der Radrenntag „Rund um Lürrip“ statt. Dann starten nicht nur die Profis. Es gibt auch ein Rennen für Grundschüler. Geplant ist außerdem ein Geschicklichkeitsparcours, auf dem Kinder mit dem eigenen Rad üben können.