Regio-Park boomt und geht in die Verlängerung
DHL eröffnet, Zalando baut, und Gladbach wie Jüchen verlängern die Zusammenarbeit.
Mönchengladbach. Die Vermarktung des Regio-Parks, des 1,2 Millionen Quadratmeter großen Gewerbegebietes der Stadt Gladbach und der Gemeinde Jüchen nahe der A 61, lief anfangs überhaupt nicht. Doch mittlerweile boomt das für Gladbach größte zusammenhängende Gewerbegebiet in Güdderath und Jüchen.
Die Logistik-Tochter DHL eröffnet hier am Mittwoch für ihren irischen Kunden Primark ein großes Textil-Verteilerzentrum, und Zalando, der Online-Versandhändler, lässt gleich nebenan ebenfalls ein „Versandhaus“ bauen.
Dass der „Boom“ beflügelt, zeigt sich auch daran, dass die beiden Kommunen die 1995 begonnene Zusammenarbeit fortsetzen wollen, schließlich verdienen beide am Verkauf von Grundstücken. So soll das zum 31. Juli 2014 auslaufende Zweckbündnis bis Mitte 2032 fortgesetzt werden. Der Stadtrat wird dazu am 7. November in seiner Sitzung Ja sagen — eine Formsache.
Bei der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG — sie ist für den Riesen-Park zuständig — heißt es, dass das großflächige Gewerbegebiet durchaus erweitert werden könne. Konkretes gebe es derzeit nicht. Von den 1,2 Millionen sind derzeit noch 140 000 Quadratmeter zu haben.
EWMG-Chef Uli Schückhaus wie EWMG-Aufsichtsratsvorsitzender Horst-Peter Vennen (SPD) betonen bei fast jeder Gelegenheit, dass Gewerbeflächen in unserer Stadt Mangelware geworden seien. Mögliche neue Flächen, nicht nur für Logistiker, sind das Hauptquartier, das „angedachte“ interkommunale Gewerbegebiet Hardt/Viersen auf beiden Seiten der A 52, die Trabrennbahn und in Sasserath bzw. Giesenkirchen.
Hardt wie Sasserath und Giesenkirchen wurden für die Regionalplanung „Gewerbe“ beim Land angemeldet. Das löste in der Politik Kritik aus. Die Sasserather wird das kaum erfreuen, stöhnen sie doch jetzt schon über den zunehmenden Lkw-Verkehr in Richtung Gewerbegebiete Güdderath (Regio-Park).
Für Esprit hat der Logistiker Fiege vor wenigen Monaten eine 180 mal 180 Meter große Halle eröffnet. Etwa 300 Beschäftigte versorgen derzeit Händler wie Kunden in ganz Europa — ob mit Shirts, Hosen, Schmuck oder Schuhen.
Die Deutsche Post DHL hat für ihren irischen Kunden Primark ein 40 000 Quadratmeter umfassendes Gebäude für knapp 40 Millionen Euro errichtet. 250 Arbeitsplätze sollen bis 2013 entstehen. Der Modeversand erfolgt schon seit Wochen.
Zalando, eine Adresse für Mode und Schuhe, lässt über den Investor Goodman auf 110 000 Quadratmetern im Regio-Park einen hochmodernen Logistikstandort bauen. Von hier aus soll vor allem der westeuropäische Markt bedient werden. Die Rede ist von etwa maximal 1000 neuen Jobs, alle Stellen seien sozialversicherungspflichtig, heißt es. Schon im Herbst 2013 wollen Goodman/Zalando auf dem Areal im Süden der Stadt ihren Probebetrieb aufnehmen — im „Hochhaus“ mit 75 000 Quadratmeter großer Lagerfläche.
Mittlerweile ist das Groß-Grundstück so geebnet, dass die Bodenplatte gegossen und Beton-Elemente gesetzt werden können. Ein Bauschild steht noch nicht. Ein Mann, der gestern eine Planierraupe reparierte, sagte: „Ich bin aus Polen, ich weiß nur, dass hier was mit Zalando läuft.“ Das stimmt.