Millionen-Klage für City-Ost?
Die SPD sieht eine Bringschuld gegenüber Investor Aurelis — und ist allein.
Mönchengladbach. Eine Millionen-Klage erwartet die SPD vom Investor Aurelis, wenn dieser auf dem ehemaligen Güterbahnhof-Gelände an der Breitenbachstraße nicht zum Zug kommt.
Das Unternehmen will dort unter anderem einen Hornbach-Markt ansiedeln. Das Gelände gehört Aurelis. Seit Jahren besteht Baurecht. Eine Bauvoranfrage ist gestellt.
Doch seit die Masterplaner das fast freie Grundstück erblickt haben, ist eine politische Diskussion entbrannt, die den Plänen von Aurelis entgegensteht. Das Architekten-Team, das unverbindlich städtebauliche Ideen für Mönchengladbach sammelt, sähe hier gerne Bürogebäude und einen breiten Grünzug, in dem der Gladbach wieder an die Oberfläche geholt wird.
Doch das „Gladbach-Tal“ hält die SPD-Fraktion an dieser Stelle für eine schwierige Angelegenheit. Aurelis harre seit Jahren aus, habe Entscheidungen wie die zum Einkaufszentrum am Alttheater-Standort abgewartet. Fraktionssprecher Lothar Beine: „Sie haben alle Auflagen erfüllt, schon 1,4 Millionen Euro investiert.“
Der Investor riss Güterbahnhof und Gaswerk ab, kaufte das Grundstück einer Spedition zu. „Es wurde im Vertrauen auf politische Beschlüsse investiert. Was wäre das für ein Signal auch an andere Investoren, wenn jetzt anders entschieden würde?“, fragt Beine.
Zwar wolle auch die SPD kein reines Fachmarktzentrum mehr, wie einst geplant. „Aber es geht eine Mischung — Fachmärkte, Dienstleistung und Grün“, sagt SPD-Geschäftsführer Thomas Fegers. So könnten Hornbach und das Sportkaufhaus Decathlon am Bahndamm entstehen.
In Gesprächen habe Aurelis bereits signalisiert, dass es einen Bereich von etwa acht Metern Breite für Grünzug, Rad- und Fußweg zur Verfügung stellen würde. Auch die Verkehrsanbindung an die Breitenbachstraße würde der Investor zahlen. Die 10,5 Millionen Euro für die Hornbach-Ansiedlung lägen bereit.
Auf der anderen Seite habe Aurelis angekündigt, Entschädigungen von der Stadt zu fordern, sollte es nicht in ihrem Sinne weitergehen. Um, wie von den Masterplanern erdacht, hochwertige Bürokomplexe zu bauen, müsse die finanziell klamme Stadt außerdem das Gelände kaufen und die Verkehrsanbindung selbst finanzieren.
Hinzu komme, so der Aufsichtsratsvorsitzende der EWMG Horst-Peter Vennen, dass „hochwertige Büros“ laut Experten an dieser Stelle gar nicht zu vermarkten seien.
Da die SPD nach vielen Gesprächen mit ihren Ansichten alleine sei, sei für die Sondersitzung zur City-Ost am kommenden Dienstag die Abstimmung innerhalb der Ampel frei gegeben. „Wir sind optimistisch, dass wir dann nicht mehr alleine sind“, so Fegers und Beine.