Schandfleck soll Solarpark werden

Auf der Brachfläche einer alten Gärtnerei an der Autobahn 61 soll eine Photovoltaik-Anlage Energie liefern.

Mönchengladbach. Viele Jahre gammelten die alten Treibhäuser der ehemaligen Gärtnerei nahe der Autobahn 61 für alle sichtbar vor sich hin. Ihre Scheiben boten die Zielscheibe für Wurfübungen übermütiger Kinder und Jugendlicher. Seit einiger Zeit sind die Gammel-Glashütten abgerissen. Noch liegen Scherben an ihrem ehemaligen Standort.

Bald sollen hier keine Glasreste in der Sonne schimmern, sondern tausende Solarzellen. Denn auf dem 5,7 Hektar großen Areal in der Nähe der Autobahnabfahrt Rheydt, südöstlich der Stadtwaldstraße, soll die erste Freiland-Solaranlage in Mönchengladbach entstehen. Dieses Novum für die Stadt will ein privater Investor verwirklichen. Es soll sich dabei um einen Landwirt handeln.

Bevor das möglich ist, muss allerdings der Flächennutzungsplan geändert werden. Die bisher für Landwirtschaft vorgesehene Fläche muss als Sondergebiet ausgewiesen werden. Darüber wird die Politik demnächst in der Bezirksvertretung West am 31. Januar und im Bauausschuss am 14. Februar entscheiden.

Die Stadtverwaltung sieht das Projekt als begrüßenswert an und hält den Standort für ideal. Eine Nutzung des Geländes in dieser Form sei „sinnvoll und nachhaltig“. Das Vorhaben stehe im Einklang mit den Zielen im „integrierten kommunalen Klimaschutzkonzept“ der Stadt. Mit ihm soll der Anteil des Kohlendioxid-Ausstoßes durch den Ausbau erneuerbarer Energien gesenkt werden.

In das Thema Solarenergie war in der Stadt vergangenen Jahr durch die Bürgersolargenossenschaft Bewegung gekommen. Die Volksbank und die NEW Re GmbH, eine Tochter des halbstädtischen Ent- und Versorgers NVV, plante Photovoltaikanlagen auf Dächern städtischer Gebäude. Für die Anteile an der Genossenschaft gab es mehr als 300 Interessenten. Weitere städtische Dächer sollen als „Unterlage“ für Solarzellen gefunden werden.