Schließt FWG Püllen aus Partei aus?
Mitglieder werden über den Vorsitzenden der Fraktion entscheiden.
Mönchengladbach. Die Tagesordnungs-Punkte klingen harmlos. Es geht um die Darstellung der aktuellen Lage der FWG und um Entscheidungen, die deswegen nötig sein sollen. Doch hinter diesen Punkten der FWG-Mitgliederversammlung am kommenden Dienstag soll sich nach WZ-Informationen der Versuch eines Parteiausschlussverfahrens gegen den Fraktionsvorsitzenden Bernd Püllen handeln.
Zwischen Püllen und dem FWG-Gründer und Parteivorsitzenden Erich Oberem ist, wie es aussieht, nichts mehr zu retten. Oberem hatte das Abstimmungsverhalten „seiner“ FWG im Schulausschuss kritisiert. Marsch-Route war: Die Gesamtschule Stadtmitte soll an der Aachener Straße bleiben. Die FWG hatte dann nach der politischen Diskussion im Ausschuss mit CDU und FDP gestimmt, das Thema bis zu den Haushaltsberatungen zu vertagen.
Für Oberem war das der Stein des Anstoßes. Püllen hatte in Sitzungspausen mit der FWG-Frau im Schulausschuss beraten. Oberem gab danach bekannt, bei der Kommunalwahl nicht mehr kandidieren zu wollen. Diese Entscheidung dürfte er angesichts eines möglichen Parteiausschlussverfahrens voraussichtlich überdenken. Es könnte auf ein „Er oder ich“ hinauslaufen. Püllens Mitgliedschaft soll wegen „parteischädigenden Verhaltens“ auf den Prüfstand.
Der Familienvater, Jahrgang 1958, der seit 18 Jahren FWG-Mitglied ist, sagte gestern auf WZ-Anfrage: „Kein Kommentar.“ Der Diplomingenieur hatte den Fraktionsvorsitz 2010 von Oberem übernommen. Schon bei der Haushaltsberatung hatte es zwischen Partei- und Fraktionsvorsitzendem gekriselt, als die FWG mit CDU und FDP stimmte. Zu Differenzen hatte Püllen zu einem früheren Zeitpunkt gesagt: „Die Fraktion soll nicht nur im Interesse der Partei, sondern auch im Interesse der Kommune handeln. Wenn Lösungen vernünftig sind, muss man sie mittragen. Verantwortung heißt nicht blockieren.“